Bei der Planung stand das beauftragte Architekturbüro Ernesto Preiser vor der Herausforderung, eine geeignete Gebäudekonzeption für das schmale und lange Grundstück zu finden. Der Entwurf sieht demnach eine Folge von fünf fließend ineinander übergehenden Gebäuden mit Satteldächern vor. Auf diese Weise konnte das große Gebäudevolumen geschickt aufgelöst und die vorhandene Fläche optimal ausgenutzt werden. Die zweigeschossige Kita bietet Platz für drei Krippen- sowie drei Regelgruppen und verfügt über ein großzügiges Außenspielgelände.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit vereint
Die Zielsetzung war, ein Gebäude mit hoher nachhaltiger Qualität zu schaffen, das auch die ökologische Ausrichtung der Gemeinde Murg unterstreicht. In Anlehnung an ein früher auf dem Grundstück stehendes Holzsägewerk entschieden sich die Projektverantwortlichen für eine Umsetzung in Holzbauweise. Der ökologische Baustoff bestimmt sowohl innen als auch außen das Erscheinungsbild der Kita, verleiht den Räumen eine warme Atmosphäre und sorgt vor allem für ein gesundes Raumklima. Die Holzbauweise erwies sich zudem als wirtschaftlich: Ein schneller Baufortschritt wurde durch die Verwendung vorgefertigter Lignotrendbauteile für die Wände, Decken und Dächer der Kita erzielt.
Herausforderung erdberührter Bereich
Auf die Ausbildung des sensiblen Sockelbereichs, der den Übergang von der Betongründungsplatte zur Holzkonstruktion bildet, wurde im Zuge der Bauausführung besonders Wert gelegt. Die Anordnung einer funktionsfähigen und fachgerechten Abdichtung zum Schutz vor Einflüssen wie Salzen, Mineralien, Feuchtigkeit sowie Frost- und Tauwechsel ist in diesem Bereich unerlässlich. Im Zuge der Abdichtungsarbeiten erwies sich die verwinkelte Bauweise und Fassadenkonstruktion der Kita allerdings als Herausforderung. So bestand die Schwierigkeit darin, die vielen Ecken sicher abzudichten. Wie das ausführende Unternehmen, die Zimmerei Kock & Götte aus Weilheim, feststellte, wäre eine kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahn nicht zielführend gewesen. Wellenbildung und mangelnde Haftung auf der Bodenplatte sprachen gegen eine Abdichtung mit KSK.
Reaktivabdichtung als Alternative
Schließlich wurde mit der Reaktivabdichtung von Botament eine geeignete Lösung für das anspruchsvolle Projekt gefunden. Botament RD2 The Green 1 ist eine zwei-komponentige Reaktivabdichtung für Neubau und Sanierung. Die Lösung zeichnet sich vor allem durch ihre guten Verarbeitungseigenschaften aus. Die Abdichtung ist sowohl spachtelbar, streichfähig als auch spritzbar und schnell überarbeitbar. Dank einer optischen Durchtrocknungskontrolle ist der Zeitpunkt für anschließende Arbeiten leicht zu bestimmen. Die hohe Flexibilität und die rissüberbrückenden Eigenschaften bieten Handwerker*innen zudem hohe Sicherheit bei der Ausführung. Im Gegensatz zu Bitumendichtungen können Grundierung und Gewebe entfallen und so kürzere Bauzeiten erzielt werden. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten punktet RD2. Denn der Baustoff ist frei von Bitumen und damit besonders umweltverträglich.
Unkomplizierte Verarbeitung – Nachhaltige Sicherheit
Die Ausführung erfolgte entsprechend der Vorgaben. Zunächst wurde der Untergrund an den notwendigen Stellen mattfeucht vorgenässt. Im Anschluss erfolgte die Kratzspachtelung mit Botament RD2, um Lunker und Poren zu verschließen. Nach Durchtrocknung erfolgte die erste Abdichtungslage. Im nächsten Schritt wurde das querelastische, beidseitig vlieskaschierte PB Portaldichtband in die Schicht eingebettet. Durch einen Klebestreifen lässt sich dies leicht und schnell verlegen. Zur Ausbildung der Innen- und Außenecken kam zudem das hochelastische und -reißfeste Systemband SB 78 von Botament nebst dazugehörigen Formteilen zum Einsatz. Zur Abdichtung von Anschluss- und Eckfugen wurde das Butyldichtband von Botament verwendet. Die Überspachtelung erfolgte mit einer zweiten Lage der Abdichtung.
Im Zeitraum von August bis September 2019 wurde der Sockel komplett abgedichtet. Für die Verwendung der Abdichtung von Botament sprach vor allem die gute Verarbeitung sowie die einfache Eckausbildung. Darüber hinaus schützt das diffusionsoffene Material den sensiblen Sockelbereich nicht nur vor eindringender Nässe von außen, sondern begünstigt auch den Erhalt einer konstanten Holzfeuchte im Inneren der Konstruktion. Durch die hohe Trocknungsreserve der Bauteile tritt keine Überfeuchtung des Holzes ein. So verschafft die Reaktivabdichtung dem Gesamtaufbau ein großes Bauschadensfreiheitspotenzial. Die fachgerechte Sockelabdichtung leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensdauer der Kita. Denn sie schützt das Bauwerk langfristig und nachhaltig vor äußeren Einflüssen und verhindert Feuchteschäden.
Quelle: Botament GmbH / Delia Roscher