Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

20 Prozent Energieeinsparung in einem Jahr

Erzdiözese Freiburg hat mit Energie-Offensive Erfolg

Energiesparpotenzial bei Kirchen. Bild: Erzdiözese Freiburg

Kirchengebäude bergen ein enormes Energieeinsparpotenzial. Das zeigt die Energie-Offensive der Erzdiözese Freiburg: Heute verbrauchen die Gebäude der Diözese fast 20 Prozent weniger Energie als Mitte des Jahres 2006. Nun wurde auch in Nordrhein-Westfalen das Energieeinsparpotenzial solcher Gebäude erkannt.

An der Freiburger "Energie-Offensive" beteiligten sich vom Herbst 2006 bis zum Herbst 2007 insgesamt 505 Kirchengemeinden. Fachlich betreut wurde die Aktion von der Energieagentur Regio Freiburg. Ziel war es, in Kirchen, Pfarrhäusern und Gemeindegebäuden der Erzdiözese Freiburg mit einfachen Methoden mindestens fünf bis zu zehn Prozent Energie einzusparen. Die Abdichtung der Fenster, die richtige Einstellung der Heizungssteuerung oder die abschaltbare Steckerleiste für den Computer im Pfarrbüro sind Beispiele für solche Maßnahmen.

Das Ergebnis: Erstmals seit 2002 hat die Erzdiözese ihren Energieverbrauch um 19,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesenkt. Die Energiekosten betrugen 2007 18,18 Millionen statt 22,57 Millionen Euro im Vorjahr. Zwar dürfte zu diesem großen Rückgang auch der milde Winter 2006/07 beigetragen haben, der Großteil des Erfolges wird jedoch der Energie-Offensive zugeschrieben.  

Der Offensive vorausgegangen ist jahrelange Beobachtung: Bereits 2002 habe man mit der Energieberichterstattung angefangen, so Benedikt Schalk, Umweltbeauftragter der Erzdiözese Freiburg und zuständig für die Projektsteuerung der Energie-Offensive. "Dabei ist uns aufgefallen, dass die Energiekosten jedes Jahr um zehn bis 14 Prozent gestiegen sind. Jedoch haben auch die Ressourcenknappheit und Klimafragen die Entscheidung zum Start einer Energie-Offensive begünstigt." Nun habe sich die Erzdiözese ein neues Ziel gesetzt: Binnen fünf Jahren sollen 38 Prozent CO2 eingespart werden. Außerdem sei die Energie-Offensive zwei in Vorbereitung, so Schalk.

Nachdem im November 2007 die "Klima- und Umweltschutzleitlinien der Erzdiözese" in Kraft traten, beschloss die Kirchensteuervertretung im Dezember 2008 einen Energie-Fonds über fünf Millionen Euro einzurichten. Daraus werden Maßnahmen zur Erneuerung von Heizungs-, Kühl-, Lüftungs- und Warmwasserbereitungsanlagen gefördert, bei denen Erneuerbare Energien als Energieträger zum Einsatz kommen. Beantragen können diese Förderung nicht nur Kirchengemeinden, sondern auch Vereine, Verbände, Stiftungen und unselbstständige Einrichtungen in der Erzdiözese.

Inzwischen hat auch das Bundesland Nordrhein-Westfalen das Energieeinsparpotenzial in Kirchengemeinden erkannt. Allein die zwei großen Konfessionen besitzen dort etwa 20.000 Gebäude. In jeder der rund 5.000 Gemeinden entstehen jährlich Energiekosten in Höhe von 35.000 Euro. Das ergibt pro Jahr Energiekosten von 175 Millionen Euro.

"Durch die energetische Sanierung von Kirchengebäuden, Pfarrhäusern und Kindergärten lassen sich langfristig in Nordrhein-Westfalen 450 Millionen Kilowattstunden Wärme und 40 Millionen Kilowattstunden Strom einsparen", wird Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie in Nordrhein-Westfalen  auf der Homepage der Energieagentur NRW zitiert.  Die Energiekosten könnten dadurch um rund 40 Millionen Euro gesenkt und das Klima mit über 100.000 Tonnen CO2 entlastet werden.

Im Oktober 2009 hat die Energieagentur NRW einen Praxis-Ratgeber unter dem Titel "Energiesparen in Kirchengemeinden – ein praktischer Leitfaden" herausgegeben. Damit sollen auch Laien befähigt werden, die energetische Sanierung ihrer Kirchengemeinde fachgerecht anzugehen. Der Leitfaden bietet Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die auf die Besonderheiten in Kirchen, Pfarrhäusern oder Gemeindezentren abgestimmt sind und zeigt Energiesparpotenziale von organisatorischen Maßnahmen über Möglichkeiten zur Dämmung bis hin zu Energiemanagement-Systemen auf. jm

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