Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

US-Energieminister besucht Surplus Home beim Solar Decathlon

Deutsches Team tritt zur Titelverteidigung an

Besucher im Surplus Home beim Solar Decathlon. Bild: Palteral

Derzeit tritt das Team der TU Darmstadt zur Titelverteidigung beim vom US Department of Energy veranstalteten Wettkampf Solar Decathlon an. Nach den ersten Tagen zeichnet sich ab, dass ein zweiter Titelgewinn trotz eines verbesserten Konzepts schwierig werden dürfte. Für vier der zehn Disziplinen wurden bereits Wertungen abgeben, danach liegen die Hessen auf Platz sechs. Platz 1 belegt das Team Illinois knapp vor der Cornell University.

In Sichtweite des Weißen Hauses auf der National Mall in Washington waren die Bauten der 20 teilnehmenden Universitäten am Wochenende heiß umlagert. Auch Obamas Energieminister, der Nobelpreisträger Steven Chu hat sich die einzelnen Häuser zeigen lassen.

Der Entwurf, den Team Germany unter der Leitung von Professor Manfred Hegger zeigt, baut auf den Erfahrungen des Wettbewerbs vor zwei Jahren auf. Der Energiebedarf des Surplus Home genannten Entwurfs wurde nochmals reduziert, indem die thermische Hülle durch hochwärmedämmende und luftdichte Bauteile optimiert wurde. Das Gebäude hat außerdem eine geregelte Lüftung und Wärmerückgewinnung sowie eine Wärmepumpe.

Nicht nur auf dem Dach, auch an der Fassade wird Sonnenstrom gewonnen. Dazu dienen 250 CIGS-Fotovoltaik-Module. Damit hat das Gebäude im Vorfeld in einer gewichteten Liste der "Solar Power Plant Capacities" das beste Resultat erzielt. Die Fotovoltaik-Module sollen 200 Prozent des Energieverbrauchs erzeugen, den das Gebäude verbraucht.

Dem aktuellen Entwurf liegt ein Ein-Raum-Konzept zu Grunde, das trotz einer relativ kleinen Grundfläche das Gefühl von Großzügigkeit ermöglicht. Um diesen Raum frei und flexibel zu gestalten, sind Funktionen wie Haustechnik, Küche, Erschließung und Sanitäreinrichtungen in einem freistehenden Möbelstück untergebracht. Die Rückzugsbereiche zum Schlafen und Arbeiten sind durch Niveauversprünge von der Hauptzone abgegrenzt.

Für die "Comfort Zone", die thermische Behaglichkeit des Gebäudes, gab es nur Platz 8. Besser haben die Darmstädter beim Bereich Hausgeräte abgeschnitten, kamen aber auch hier über Platz vier nicht hinaus.

Im solaren Zehnkampf, der alle zwei Jahre ausgetragen wird, treten 18 studentische Teams aus nordamerikanischen Universitäten sowie zwei europäische Teams aus Madrid und Darmstadt gegeneinander an. Die Häuser der 20 teilnehmenden Universitäten stehen auf der National Mall in Washington und werden in zehn Disziplinen miteinander verglichen: Architektur, Marktfähigkeit, technologische Umsetzung, Lichtkonzept, Kommunikation, thermische Behaglichkeit, warmes Wasser, technische Ausstattung, Home Entertainment und Energiegewinnung.

Dabei müssen die studentischen Teams im Rahmen der Prämierung, die mehr als eine Woche dauert, auch die Alltagstauglichkeit ihrer Konzepte beweisen und kochen, abspülen und Wäsche waschen. Das Endergebnis steht am 18. Oktober fest. pgl

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.