Das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN spricht sich energisch gegen Versuche der Wohnungswirtschaft aus, vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise Bauvorschriften zu ändern. "Es ist schäbig, wenn der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft in Deutschland, der GdW, in einer Resolution die Wiedereinführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009 fordert und mit der Wohnraumnot von Flüchtlingen und Asylsuchenden begründet", findet der Vorsitzende des DEN, Hinderk Hillebrands, deutliche Worte.
Es werde versucht, erkämpfte klima- und energiepolitische Standards "auf ein wirtschaftlich lukrativeres Maß zu senken." Der GdW hatte das befristete Absenken von Standards und die Beschleunigung von Verfahren bei der Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern gefordert und begründet dies mit Preissteigerungen für Bauten, die entsprechend der EnEV gebaut werden. Außerdem wolle die Wohnungswirtschaft Fördermittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig energetisch minderwertigen Wohnraum schaffen, so der Verband. "Die bis 2020 gebauten oder umgebauten Immobilien werden danach ja nicht in einen energetisch höherwertigen Zustand versetzt. Die bleiben für die nächsten Jahrzehnte erst einmal so", betont die Sprecherin des DEN-Vorstands Marita Klempnow.
Heute wird eine Studie eines Verbändebündnisses zum Sozialen Wohnungsbau vorgestellt. Auch dort könnte es darum gehen, an Energie-Standards zu drehen, um schneller Wohnungen bauen zu können. Quelle: DEN / pgl