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Photovoltaik-Industrie

PV-Fertigungen in Deutschland brauchen Kooperationen

Rund 100 Akteur*innen der Photovoltaikbranche fanden sich in Berlin zusammen, um über mögliche Kooperationen für PV-Fertigungen in Deutschland zu diskutieren. Foto: Fraunhofer ISE

Im Juli trafen sich rund 100 Akteurinnen und Akteure der Photovoltaikbranche im Fraunhofer ENIQ, um über mögliche Kooperationen für neue PV-Produktionen in Deutschland zu diskutieren. Anlass war ein Interessenbekundungsverfahren, ausgeschrieben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), für das sich Interessierte an einer Investitionskostenförderung bewerben konnten.

12 Unternehmen stellten im Rahmen des Workshops unterschiedliche Projektskizzen für PV-Fertigungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor.

„Europa ist gut gerüstet, um die technologischen Randbedingungen des Aufrufs zu erfüllen“, sagte Prof. Dr. Andreas Bett, Institutsleiter am Fraunhofer ISE, auf der Veranstaltung. Rund hundert Vertreterinnen und Vertreter von Firmen entlang der ganzen Wertschöpfungskette vom Poly-Silicium bis zur PV-Systemanwendung waren anwesend, als ein Expertenteam des Fraunhofer ISE Technologielösungen vorstellte, die den zentralen Anliegen des Interessenbekundungsverfahrens gerecht werden. Diese bestehen unter anderem aus dem Nachweis eines CO2-Fußabdrucks von weniger als 18 Gramm CO2 pro Kilowattstunde, einem PV-Modulwirkungsgrad von mindestens 24 Prozent, der Reduzierung von Blei mit dem Ziel der Bleifreiheit, Recyclingfähigkeit sowie einer Garantie von mindestens 25 Jahren auf die PV-Module ‚made in Europe‘.

Dr. Friedrich Gröteke des BMWK erläutert in einem Vortrag die Voraussetzungen und Bedingungen zur Teilnahme am Interessenbekundungsverfahren und stand auch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Insgesamt zwölf Unternehmen stellten in fünfminütigen Pitches ihre Pläne zum Aufbau von Fertigungskapazität in Deutschland und Europa vor. Im Anschluss konnten sich die anderen Anwesenden, interessierten Firmen und Investoren über die Pläne austauschen und über mögliche Kooperationen sprechen.

„Die Resonanz des regen Austauschs war durchweg sehr positiv“, sagte Prof. Dr. Bett. „Wir sind optimistisch, dass hier einige Ideen verfeinert und neue Partnerinnen und Partner gefunden wurden.“ Im Herbst 2023 wird ein weiterer Workshop stattfinden, diesmal für Anlagenhersteller einer zukünftigen europäischen PV-Industrie.

Bis zum 15. August 2023 konnten sich an einer Herstellung von PV-Komponenten in Deutschland interessierte Unternehmen beim Bundeswirtschaftsministerium mit einer Projektskizze bewerben. Ziel ist der Aufbau einer Gesamtproduktionskapazität von rund 10 Gigawatt pro Jahr entlang der Wertschöpfungskette. Eingereichte Projekte sollten einen Produktionsaufbau umfassen, der mit der Produktion von mindestens zwei Gigawatt pro Jahr PV-Modulen korreliert. Sogenannte C-Fördergebiete und insbesondere strukturschwache Regionen in Deutschland, konnten im Ausschreibungsverfahren mit höheren Förderraten rechnen.

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