Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

Pelletofen – Kaminofen im Wohnraum

Pelletöfen werden mit Nennwärmeleistungen im Bereich zwischen 5 und 15 Kilowatt angeboten. Sie besitzen einen vom Brennraum abgetrennten Vorratsbehälter, der von Hand befüllt werden muss. Der Behälter reicht meist für eine Brenndauer zwischen 24 bis 100 Stunden. Eine Schnecke befördert die Pellets vollautomatisch aus dem Behälter in den Verbrennungsraum. Dabei erfolgt die Steuerung üblicherweise über ein Thermostat. Je nach aktueller und gewünschter Temperatur werden die Pellets aus dem Voratsbehälter dosiert dem Brennraum im Pelletofen zugeführt. Dabei sorgen verschiedenen Sicherheitseinrichtungen dafür, dass das Feuer nicht auf den Pelletvorrat übergreifen kann.

Pelletöfen werden in verschiedenen Bauarten angeboten. Neben der Nennwärmeleistung ist das Hauptunterscheidungsmerkmal die Ausstattung mit einer Wassertasche. Pelletöfen ohne Wassertasche geben die durch die Verbrennung der Pellets erzeugte Wärme ausschließlich als Strahlungswärme an den Raum ab, in dem sie stehen. Sie eignen sich daher in der Regel nur als Zusatzheizung für das beheizen einzelner Räume.

Pelletöfen mit Wassertasche dagegen übertragen bis zu 95 Prozent der erzeugten Wärme an das Heizungswasser. Über die Einspeisung in ein Zentralheizungssystem kann damit auch die gesamte Gebäudeheizung und Brauchwassererwärmung erfolgen. Nach Angaben der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe FNR werden bei der Mehrzahl der Pelletofen-Modelle 20 bis 50 Prozent der Wärme als Strahlungs- und Konvektionswärme direkt an den Raum abgegeben, der Rest an das Heizungswasser in der Wassertasche.

Aufgrund der geringen Größe der Vorratsbehälter und der daher erforderlichen regelmäßigen Befüllung eignet sich ein Pelletofen insbesondere für das Heizen von Häusern und Wohnungen mit geringem Wärmebedarf wie Niedrigenergie- oder Passivhäuser. Diese Haustypen sind in der Regel mit einer kontrollierten Wohnungslüftung ausgestattet, die den nötigen Luftaustausch sicher stellen soll. Aus diesem Grund muss ein Pelletofen, der hier aufgestellt werden soll raumluftunabhängig betrieben werden können. Das heißt, der Pelletofen bezieht die für die Verbrennung nötige Luft nicht aus dem Wohnraum, sondern von Außen.

Raumluftunabhängige Kaminöfen und raumluftunabhänige Pelletöfen werden besonders gut abgedichtet, um das Austreten von Rauchgasen in den Wohnraum auszuschließen. Zudem verfügen die raumluftunabhänigen Pelletöfen über eine selbstschließende, besonders dichte Tür. Dies ist eine wichtige Vorraussetzung für die Zulassung.

Durch den Anschluss an einen Pelletvorratsraum mit Schwerkraftsystem auf dem Dachboden kann ein Pelletofen mit Wassertasche zum vollautomatischen Heizsystem werden. Im Sommer sollte aber die Brauchwassererwärmung mit einem anderen Heizsystem erfolgen, da es sonst in dem Raum, in dem der Pelletofen steht, zu warm wird. Denn Wärme, die nicht an das Heizungswasser abgegeben wird, geht nach wie vor als Strahlungswärme in den Aufstellraum . Eine Kombination von Pelletofen mit einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung ist möglich.