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Denkmal wurde behutsam saniert

Hamburg. Denkmalgeschützte Gebäude sind in der energieeffizienten Sanierung immer besonders heikel. Das ist ein Grund, warum die Deutsche Energieagentur in ihrem Wettbewerb "Effizienzhaus- Energieffizienz und gute Architektur" diesen Gebäuden eine besondere Kategorie zugedacht hat. Eines der Häuser, das im diesjährigen Wettbewerb einen Preis gewonnen hat ist die Villa Golta im Nordosten Hamburgs.

Sie liegt in Volksdorf, einer Siedlung mit 20.000 Enwohnern und hier in den sogenannten Walddörfern. Dem Gebäude geben blau-schwarze Spaltklinker einen besonderen Charakter.

Das zweischalige Außenmauerwerk des Gebäudes ist mit diesen Klinkern verkleidet. Der bereits vorhandene neun Zentimeter starke Spalt wurde im Rahmen der Sanierung mit Polystyrol-Schaum als Kerndämmung ausgeblasen. Durch die Sanierung musste der Ortgang erhöht werden. Hierfür wurden neue Spaltklinker gebrannt, die sich aber am historischen Vorbild orientieren.

Besondere Lösungen waren für die Integration der solarthermischen Anlage notwendig, die zur Warmwassererzeugung genutzt wird. Sie musste insbesondere mit den Anforderungen des Denkmalschutzes in Einklang gebracht werden.

Die Kellerdecke wurde mit 6 Zentimetern Dämmung auf einen U-Wert von 0,32 W/m2K gebracht. Eine höhere Dämmung konnte aufgrund der geringen lichten Höhe dews Teilkellers nicht realisiert werden. Weitere Kompromisse mussten die Sanierer bei den Fenstern eingehen. Dreifachverglasung war aufgrund der einzuhaltenden Proportionen nicht möglich. Verwendet wurden Fenster mit Niedrigenergierahmen und einem U-Wert von 1,3 W/m2K. Die bevorzugte Heizlösung wäre eigentlich ein Holzpelletkessel gewesen. Dies ist am fehlenden Lagerraum gescheitert.

Realisierung: www.HH-Energieberatung.de

Daten und Fakten

  • Baujahr : 1930
  • Beginn der Sanierung: Oktober 2007
  • Sanierungsdauer: Drei Monate
  • Fläche: Wohnfläche 230 m² Nutzfläche 49 m²
  • A/V Verhältnis: 0,74
  • Wohnfläche: 179 m2
  • U-Wert Fassade: vorher: 1,53 W/(m²K) , nachher: 0,108 W/(m²K)
  • U-Wert Fenster: vorher 2,5 bis 5,2 W/(m²K), nachher 1,4 W/(m²K)
  • U-Wert Dach: vorher 3,05 W/(m²K), nachher 0,12 W/(m²K)
  • Bau/Sanierungskosten pro m2 (ohne Grundstück): 804 Euro pro Qudratmeter
  • Primärenergiebedarf: vorher 432,1 kW/m² nachher 106,9 kW/m²
  • Endenergiebedarf: vorher 438,6 Kw/m2 nachher 139 kW/m2
  • Bei der Sanierung verwendete Materialien: Dach: 10 Zentimeter Mineralwolle 035 zur Zwischensparrendämmung, 14 Zentimeter PIR 024 Aufsparrendämmung, Wand: 10 Zentimeter Einblasdämmung 035, Kellerdecke PIR 024
  • Heizsystem: Gasbrennwerttherme und Solarthermie
  • Lüftungsanlage: Keine aufgrund des Denkmalschutzes