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Passivhaus bietet vielen Generationen Platz

In Berlin-Friedrichshain entsteht ein Mehrgenerationenhaus in Passivhausbauweise. Der Einzug der ersten Mieter war im Mai 2009. Auf einer Wohn-/Nutzfläche von zirka 2150 Quadratmetern sollen insgesamt 19 Wohneinheiten sowie Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss entstehen. Besonderen Wert legen die Bauherren auf eine gut gedämmte und luftdichte Gebäudehülle, auf solarthermische Wärmegewinnung sowie eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Das Gebäude soll mit einem errechneten Heizwärmebedarf von ca. 6 kWh/m²a (nach PHPP 2004) und einem Primärenergiebedarf von ca. 9 kWh/m²a den Passivhausstandard deutlich unterschreiten.

Gebäudehülle

Der Massivbau ist mit 20 cm Wärmedämmverbundsystem hochwärmegedämmt. Es werden Fenster mit 3-Scheiben-Isolierverglasung mit einem U-Wert von unter 0,80 W/m²K verbaut. Eine Edelgasfüllung in der Dreifachverglasung blockiert die Abstrahlung von Wärme nach außen. Sonnenlicht kann jedoch ungehindert nach innen eindringen, so dass ganzjährig natürliche Wärmegewinne erzielt werden können.

Lüftung, Heizung und Warmwasser

Das komplette Gebäude verfügt über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die kontrollierte Wohnraumlüftung kann parteienweise geregelt werden und besitzt eine Mindestluftwechselrate von 0,30.

Die Temperierung der Wohneinheiten erfolgt durch eine Kombination von Heizkörpern und Fußbodenheizung in den Bädern. Die gewünschte Raumtemperatur ist mittels Thermostaten für jede Wohnung individuell einstellbar, eine Differenzierung innerhalb der einzelnen Räume der Wohnung ist nicht möglich. Auf dem Dach aufgeständerte Solarkollektoren liefern die nötige Wärmeenergie für Heizung und Warmwasser. Bei nicht ausreichender Sonneneinstrahlung sorgt ein zuschaltbarer vollautomatischer Holzpellet-Kessel (15-50 kW) für die nötige Restwärme.

Der errechnete Heizwärmebedarf von ca. 6 kWh/m²a (nach PHPP 2004), entspricht etwa 10 Prozent des derzeit gesetzlich vorgeschriebenen Höchstbedarfs bei Neubauten (nach EnEV). Der errechnete Primärenergiebedarf liegt voraussichtlich bei zirka  9 kWh/m²a (nach PHPP 2004). Der Passivhausstandard könnte somit deutlich unterboten werden.