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Caterva setzt auf Einnahmen aus Regelleistung

Modelle für virtuelle PV-Speicher kommen

Auf der Intersolar zeigen Unternehmen Lösungen zur Vernetzung dezentraler Speicher.

Durch die Kombination einer Solarstromanlage mit dem Stromspeicher "Caterva-Sonne" können Eigenheimbesitzer selbst erzeugten Photovoltaik-Strom vollständig nutzen. Grundlage ist ein auf 20 Jahre Laufzeit angelegter Vertrag, der Zusatzeinnahmen ermöglicht. Neu am Geschäftsmodell ist, dass Einnahmen über die Erbringung von Primärregelleistung erzielt werden sollen. Caterva kommt aus der Ideenschmiede Siemens Novel Business, Siemens ist am Unternehmen beteiligt.

Caterva vernetzt die PV-Batterien zu einem virtuellen Großspeicher, der durch das Stabilisieren des Stromnetzes Erlöse erwirtschaftet. Dafür hat das Unternehmen ein Betriebssystem für Stromspeicher entwickelt. In den Speichern arbeitet eine kleine Steuerung mit der Intelligenz eines Smartphones, die via Mobilfunknetz mit dem zentralen Energiemanagementsystem in Verbindung steht. Dieses überwacht jeden einzelnen Speicher und erzielt mit dem so entstandenen virtuellen Großspeicher Einnahmen, von denen alle Besitzer eines Speichers profitieren. Energieversorgern bietet Caterva an, auf Basis der Stromspeicher neue Geschäftsmodelle für Endkunden aufzubauen. Außerdem bietet Caterva Unternehmen an, virtuelle Großstromspeicher im Auftrag zu managen und den Anlagenverbund zu vermarkten. Geld soll auch durch die Erbringung von Regelleistung im Stromnetz verdient werden. Davon profitieren Endkunden in Form einer jährlichen Prämie.

Caterva stellt sicher, dass die Eigentümer der PV-Speicher den kompletten PV-Strom vom eigenen Dach zeitunabhängig im eigenen Haus verbrauchen können. Die Kunden erhalten einen 20-Jahres-Vertrag, der auch die Speicherwartung und -instandhaltung enthält. Stromspeicher sind nach dem KfW-Programm Erneuerbare Energien "Speicher" förderfähig.

Damit ist ein weiteres Geschäftsmodell auf dem Markt, das die Koppelung dezentraler Speicher und die Nutzung des dort eingespeicherten Stroms durch eine Community vorsieht. Pionier war die Sonnencommunity mit ihren dezentral vernetzten Photovoltaikanlagen. Eigentümer neuer Photovoltaikanlagen kaufen bei dem Unternehmen einen Solarspeicher und bekommen im ersten Jahr vom Unternehmen 1.000 Kilowattstunden Strom in den Speicher geladen. Sie wechseln komplett zu dem auch als Stromversorger auftretenden Anbieter Sonnen. Anlageneigentümer nutzen bei diesem Konzept einen Teil ihres erzeugten Solarstroms selbst, ein weiterer Teil wird zur späteren Verwendung in der Batterie gelagert. Überschüssiger Strom kommt in einen virtuellen Strompool, der allen Mitgliedern zur Verfügung steht. Ist nicht genug Strom im Pool, kauft das Unternehmen Strom aus Biogas-, Windkraft- und Photovoltaikanlagen hinzu, zur Not auch an der Strombörse EEX.

Solaranlageneigentümer in Mannheim ohne Speicher und gewerbliche Eigentümer von Blockheizkraftwerken können die "Strombank" nutzen. MVV Energie und ads-tec betreiben dort einen Quartierspeicher. Die Teilnehmer haben ein Stromkonto von 4 kWh, in das sie überschüssigen Strom einspeisen und bei Bedarf wieder abrufen können. Hinzu kommt ein Vermarktungskonto, über das sie in das MVV-Netz einspeisen können, wenn das Girokonto voll ist und sie zuhause weiterhin einen Stromüberschuss erzielen. Der Batteriespeicher kann auch Dienstleistungen zur Stabilisierung des Stromnetzes in Form von Regelenergie anbieten. Aufgrund des großen Formats ist der Speicher pro kWh rund halb so teuer wie 18 einzelne. Die Crux bei den zentralen Speichern: Netzentgelte, EEG-Umlage und Stromsteuer fallen für denjenigen an, der Strom speichert oder bezieht, wenn er das öffentliche Netz nutzt. pgl

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