Nicht nur Strom wird teurer. Auch der Preisanstieg für Heizöl, Erdgas und Fernwärme setzt sich weiter fort. Bis zum Jahr 2020 werden die Energiepreise laut der Beratungsgesellschaft co2online um 50 Prozent über dem heutigen Preisniveau liegen.
Bei gleichbleibendem Verbrauch bedeutet das für eine 70-qm-Wohnung durchschnittlich 400 Euro mehr Brennstoffkosten. "Die Verbraucher sollen nicht beim Heizen geizen müssen, aber jeder sollte seine Einsparpotenziale kennen und ausschöpfen", sagt Stefanie Jank. Sie ist bei co2online Projektleiterin der Heizspiegelkampagne. Mieter und Eigentümer können dabei ein kostenloses Heizgutachten anfordern, das unter anderem Fragen beantwortet wie "Ist der eigene Verbrauch zu hoch? Wie ist der Zustand des Gebäudes? Welche Einsparpotenziale sind vorhanden?".
Im Einzelnen erwartet co2online, dass bis 2020 die Preise für Heizöl voraussichtlich 59 Prozent höher liegen als heute. Bei Fernwärme werden Preissteigerungen um 54 Prozent, bei Erdgas um 35 Prozent prognostiziert.
Eine mögliche Alternative könnte der Wechsel zu einer Heizung sein, die Holzpellets als Energiequelle nutzt. Laut dem Deutschen Energieholz- und Pelletverband (DEPV) beträgt der Preisvorteil der Holzpresslinge im Vergleich zu Heizöl derzeit 46 Prozent. Aktuell kostet ein Kilogramm Holzpellets in Deutschland durchschnittlich 24,14 Cent. Eine Kilowattstunde (kWh) Wärme aus Pellets gibt es für 4,93 Cent.
Im Vergleich zum Vormonat ist der Preis im Oktober um rund vier Prozent angestiegen, was saisonüblich sei, so der geschäftsführende DEPV-Vorsitzende Martin Bentele. "Zum Winter legt der Preis für Holzpellets regelmäßig leicht zu. Das liegt vor allem an den gestiegenen Kosten für den Ausgangsrohstoff, den Sägespänen", erläutert Bentele. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen sei die Preisbildung bei Pellets aber transparent und nachvollziehbar. Sägespäne und Hackschnitzel aus dem Sägewerk werden zum Winter hin aufgrund des geringeren Einschnitts stärker nachgefragt und steigen damit im Preis. Bentele rechnet bis zum Jahresende mit einem weiteren Anstieg. mst