Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Ökologische Bleibe ohne "Müsli-Touch" ist gelungen

Holzhaus vereint Bauhaus-Stil mit Energieeffizienz

Ökologisches Holzhaus ohne Müsli-Touch: Das Dachgarten-Haus in Villingen. Bild: Baufritz

Durch geschickte Raumaufteilung und ein modernes Energiekonzept wird der Jahresprimärenergiebedarf im Villinger Dachgarten-Haus von Baufritz auf 28,5 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr begrenzt.

Ökologisch, gesund und gleichzeitig modern, auf keinen Fall mit "Müsli-Touch" – so hat sich eine Baufamilie aus Villingen ihr künftiges Zuhause gewünscht. Nun wohnt sie in einem modernen Dachgarten-Haus mit 235 Quadratmetern Wohnfläche. Basisi ist der Haustyp "Modern Living" von Baufritz

Der Haustyp "Modern Living" unter Gestaltungsplanung des Stuttgarter Architekten Professor Hans-Georg Stotz, kombiniert einen modernen Bauhaus-Stil mit Flachdach mit ökologischen Ansätzen. Dabei wird nicht nur der Primärenergiebedarf während der Nutzungsphase, sondern der gesamte Lebenszyklus des Hauses von der Beschaffung der Baustoffe bis zu ihrem Recycling berücksichtigt.

Das Haus ist in Holzrahmenbauweise mit Großelementen errichtet, mit einer Länge von 13,89 Metern und einer Tiefe von 10,14 Metern. Fichte, Lärche und Douglasie kamen bei der Holzbaukonstruktion zum Einsatz. Die Dämmung der Außenwand besteht aus einer biologischen Naturdämmung aus Hobelspänen. Die hochgedämmte Außenwand hat insgesamt eine Dicke von 40 Zentimetern und erreicht einen U-Wert von 0,17 W/m²K. Der U-Wert der dreifachverglasten Fenster beträgt 0,8 W/m²K. Die Außenfassade ist in horizontaler Lärche-Schalung ausgeführt. Alle verwendeten Baustoffe sind schadstoffgeprüft.

Der Flur des Obergeschosses öffnet sich als Galerie zum Erdgeschoss mit Blick in den großzügigen, offenen Essbereich. Spannende Blickachsen ergeben sich dadurch innerhalb des Hauses und nach draußen. Die Galerie wird zur Südwest-Seite durch eine großflächige Verglasung, welche sich bis ins Erdgeschoss erstreckt, zum Garten hin geöffnet. Essplatz, Küche und Wohnbereich fließen räumlich ineinander über und bilden einen großen Raum. Während der Baukörper auf der einen Seite offen zur Natur gestaltet wurde, verschließt er sich nach Norden fast komplett. Nur einzelne Lichtbänder lockern die wartungsfreie, naturbelassene Fassade auf.

Die Wärmeversorgung übernehmen eine Holzpelletheizung und thermische Solarkollektoren auf dem Dach, die Wärme für eine Fußbodenheizung in allen Räumen liefern.

Die Baustoffe Holz und Lehm, der als Innenputz verwendet wurde, wirken feuchtigkeitsausgleichend. Wichtig war es den Planern, die Wärmeverluste gering zu halten. Das gelingt mit diesem kompakten, fast würfelförmigen Bau mit einem günstigen A/V-Verhältnis, indem die Flächen der Außenbauteile im Verhältnis zur Wohnfläche reduziert wurden. Die großen Fenster Richtung Süden und Südwesten, zum Teil über zwei Geschosse verlaufend, fangen passive Solarenergie ein. Kleine Glasflächen auf der Nordseite helfen Wärmeabstrahlungen zu vermeiden.

Der Grundriss ist so organisiert, dass alle Wohnräume nach Süden hin orientiert sind und nicht beheizte Räume nach Norden einen Puffer bilden. Im Sommer spielt dann das gegenteilige Thema, der Überhitzungsschutz der Räume, die wichtigste Rolle. Filigrane Beschattungselemente – abgehängte, spezielle Gitterkonstruktionen über den Fenstern – an der Süd- und Westseite des Hauses sorgen für Beschattung beim sommerlichen hohen Sonnenstand.

Durch die elektrischen Jalousien der Galerieverglasung kann die Sonneneinstrahlung nach den individuellen Bedürfnissen und der jeweiligen Tageszeit angepasst werden. Zudem verhindert ein speziell entwickelter Naturdämmstoff aus Holzspänen, eine Hobelspäne-Dämmung, ein schnelles Aufheizen des Dachgeschosses und sorgt für eine Phasenverschiebung: Die sommerlichen Außentemperaturen dringen erst mit einer Verzögerung von 14 Stunden in das Dachgeschoss ein – die Tageshitze bleibt draußen. Dank der Kombination verschiedener Maßnahmen zur Energieeffizienz beträgt der Jahresprimärenergiebedarf des Hauses 28,50 kWh/m²a. Nicole Allé

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