Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Verleihung zur Expo Real im Herbst geplant

DGNB bietet Zertifikat für Stadtquartiere an

Bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen gibt es jetzt Zertifikate für Stadtquartier. Die Verleihung soll im Herbst auf der Expo Real erfolgen.

Bereits heute lebt die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, 2050 werden es 70 Prozent sein. Eine folgenschwere Entwicklung, denn in Städten bündeln sich Ressourcen- und Energieverbrauch, Emissionen und Flächenversiegelung. Hier kommt es in besonderem Maße auf zukunftsorientierte Konzepte an. "Angesichts der großen Aktualität des Themas will die DGNB auch hier ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten", erklärt Christine Lemaitre, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB. Die Organisation hat ein Zertifkat für nachhaltige Stadtquartiere entwickelt. Zehn Projekte haben ein Zertifikat beantragt.

Die Kriterien für nachhaltige Stadtquartiere wurden über ein Jahr lang erarbeitet. Darauf aufbauend formulierte die interdisziplinäre Arbeitsgruppe alle Details für eine präzise quantitative Bewertung und damit für eine Zertifizierung. Im Oktober verleiht die DGNB die ersten Auszeichnungen in München auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real.

"Die Vorteile des Zertifikats für Kommunen und Projektentwickler liegen auf der Hand", betont Lemaitre. "Das DGNB System kann alle Beteiligten in der Planungsphase unterstützen, die Nachhaltigkeit eines Quartiers zu optimieren. Hierzu gehören insbesondere die Verringerung der Lebenszykluskosten und die Verbesserung der sozialen Infrastruktur. Dazu kommen Imagegewinne für das Quartier, also nicht zuletzt Marketingvorteile für Kommunen, Investoren und Nutzer."

Das neue Profil entspricht in seinen Grundlagen der Philosophie der DGNB und betrachtet die bewährten Themenfelder ökologische Qualität, ökonomische Qualität, soziokulturelle und funktionale Qualität, technische Qualität und Prozessqualität. In einer Rund-um-Sicht erfasst das neue Nutzungsprofil alle relevanten Themen des nachhaltigen Bauens: von der Struktur eines Quartiers über Freiflächenangebote, Nutzungsflexibilität, Effizienz von IT- und Kommunikations-Infrastruktur bis hin zu Fragen der Instandhaltung, Pflege und Reinigung.

Wie beim Bewertungssystem für Gebäude wird auch bei Quartieren eine Ökobilanz durchgeführt. Die Bewertung fokussiert auf die sogenannte Schwarzplanung, also auf die Räume zwischen Gebäuden im Quartier, wie etwa Verkehrswege und Grünflächen. Dazu werden übergeordnete Konzepte beispielsweise für den Umgang mit Energie, Wasser und Abfall betrachtet. Einen hohen Stellenwert nehmen die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Gebäude im Quartier ein. Die Gebäude selbst müssen für eine Quartierszertifizierung nicht zertifiziert werden. Quelle: DGNB/pgl

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