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Professor Volker Wittwer: 2008 war Rekordjahr für Solarthermiemodule

Zwei Millionen Quadratmeter neu installiert

Prof. Wittwer sieht Solarthermie weiter wachsen. Bild: ISE

Experten auf dem 19. Symposium Solarthermische Anlagen 2009 beschäftigen sich mit Trends bei der Wärmeerzeugung durch Solarmodule.

Experten auf dem 19. Symposium Solarthermische Anlagen vom 6. bis 8. Mai 2009 des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts e.V. beschäftigen sich mit Trends bei der Wärmeerzeugung durch Solarmodule.

Professor Volker Wittwer, Stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme und fachlicher Leiter der Tagung, geht im Gespräch mit EnBauSa davon aus, dass auch in diesem Jahr das Wachstum in diesem Segment trotz Wirtschaftskrise anhält.

2008 war ein Rekordjahr mit 2 Millionen Quadratmetern neu installierten Solarthermiemodulen, berichtet Wittwer. Solarthermiemodule wandeln Sonnenwärme in Warmwasser um.  In den ersten drei Monaten des Jahres 2009 hat das Wachstum immer noch 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr betragen, erklärt Wittwer.

Das reiche aber nicht aus, um die Ziele der EU mit einem Anteil der erneuerbaren Energien von 20 Prozent bis zum Jahr 2020 zu erreichen. "Dazu muss es kostengünstigere Systeme geben, die Integration in bestehende Systeme muss sich verbessern", meint Wittwer.

Erste Ansätze haben sich in den vergangenen Monaten auf Messen abgezeichnet, die Staffelsteiner Tagung ermöglicht nochmals einen Überblick über wichtige Trends. "Für einen der wichtigsten Trends halte ich die Integration von Solarsystemen mit der Heizung und vor allem Kombinationsprodukte aus Solaranlagen mit Wärmepumpen", erläutert Wittwer.

Mittlerweile speisen die Solarkollektoren nicht mehr nur die Warmwassertanks. Über ein Drittel unterstützen auch die Heizung. Und die solaren Systeme setzen sich in der Breite durch, beobachtet Wittwer: "Jedes dritte neue Heizsystem kommt mit Solarsystemen, langfristig ist das Ziel 80 Prozent."

Dazu trägt auch das von der Bundesregierung verabschiedete Marktanreizprogramm bei. Es schafft Anreize für Hersteller, die Produktion auszuweiten. Mittlerweile gibt es erste Hersteller, die mehr als eine Million Quadratmeter Solarthermiemodule im Jahr produzieren. Das war früher der gesamte Verbrauch in Europa. Durch die Massenfertigung lasse sich auch die Qualität besser garantieren, meint Wittwer.

Außerdem sei es aber notwendig, dass in Deutschland wie beim südlichen Nachbarn Österreich nicht nur Ein- und Zweifamilienhäuser, sondern auch größere Wohnanlagen mit Solarmodulen bestückt werden. "Das ist ein lukrativer Markt durch die größeren Flächen", betont Wittwer. In Österreich erhalten Neubauten auch im Mehrfamilienbereich nur dann Förderung, wenn sie Solaranlagen integrieren.

Als weiteren wichtigen Trend der Tagung nennt Wittwer die Entwicklung innovativer Speicher. Consolar hat Konzepte für Eisspeicher vorgestellt, auch Schüco hat ähnliche Entwicklungen in der Pipeline. Einige Hersteller haben bereits Eisspeicher realisiert. Eisspeicher nutzen den Phasenwechsel beim Übergang vom flüssigen in den festen Zustand zur Speicherung von Energie. Auch Zeolithe oder Gele kommen als chemische Speicher in Frage. "Bei neuen Materialien gibt es die Hoffnung, dass diese eine achtfach höhere Speicherdichte erreichen als bei Wasser", meint Wittwer. pgl

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