Newsletteranmeldung:

Solar- und Windkraftwerk gestalterisch in Szene setzen

Wenn aus Stromlieferanten Skulpturen werden

Unter der „Giraffe“ in Karlskrona werden E-Bikes aufgeladen. © Innoventum Schweden

Solarpaneele gelten oft als langweilig und hässlich, ebenso wie eine Gewinnung der Energie aus Wind. Ein schwedisches Unternehmen möchte das ändern. Mit kreativen Skulpturen werden die Paneele zu gestalterischen Objekten. Gleichzeitig liefern sie mit ihren preisgekrönten Projekten Energie für E-Bikes und E-Autos.

Solarpaneele leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, doch selten freut man sich sie zu sehen. Anders ist das bei den Skulpturen von „Innoventum Schweden“. Das Unternehmen hat es sich als Ziel gesetzt nicht nur energetisch sinnvolle, sondern auch äußerlich attraktive Möglichkeiten zu Energiegewinnung zu schaffen, dieses Projekt gelingt inzwischen am mehreren Standorten. Denn die Skulpturen sehen nicht bloß gut aus, sie sind auch energieeffizient.

Denn die Skulpturen des Unternehmens können bis zu 15.000 kwh  liefern. Dass der Gedanke für eine Koppelung aus Wind- und Solarenergie gerade in Schweden entstand ist kein Zufall. Die Vision ist beide Energien zu kombinieren. „Wir machen das weil in Schweden die Winter sehr lange sind. Wir haben sechs Monate lang bloß fünf bis sechs Sonnenstunden“, sagt Torge Kügele, Business Development bei Innoventum Schweden. So könnten am Meer fehlende Sonnenstunden durch Windenergie ausgeglichen werden.

So wie in Karlskrona, in der schwedischen Hafenstadt werden Touristen direkt von einer Giraffe 2.0 empfangen. Attraktiv sollte das Objekt sein und wird von der Bevölkerung sowie Touristen gern angenommen. Doch nicht nur die Optik soll überzeugen. Die Giraffe 2.0 ist ein Hybridkraftwerk, welches entwickelt wurde um alle Arten von Elektrofahrzeugen mit Energie aus Wind und Sonne zu laden.

Die Konstruktion besteht aus einer Holzstruktur, welche mit 24 Solarmodulen und einer Windturbine bestückt ist. In der Giraffe in Karlskrona werden E-Bikes geladen. Ihre Gesamthöhe beträgt 12 Meter. Das Design wurde während der „Business Week“ in Hongkong vorgestellt. Insgesamt finden 40 Quadratmeter Solarmodule auf 24,6 Quadratmetern ihren Raum. Bei steigenden Grundstückpreisen macht es Sinn maximale Energie auf kleinem Raum gewinnen zu können.

„Wir sind die Ersten die bei erneuerbaren Energien auf Design setzen“, sagt Kügele. Ein wichtiger Faktor sei Holz, denn es absobiere Schall. Denn durch die besonderen Eigenschaften von Holz würde der Schall minimiert, sodass die Anlage auch bei Windbetrieb leise bleiben.

Die Idee Solarenergie mit Designobjekten kombiniert werden kann, stammt von Professor Sigvald Harryson. Harryson unterrichtet in Zürich, London und in den USA und gründete 2009 Innoventum Schweden. Photovoltaik würde oft als langweilig und hässlich empfunden, sagt Kügele. Der immer grösser werdende Markt - erneuerbare Energien - gab Anlass zur steigender Nachfrage und Produktdiversifikation. Die Frage ob es auch optisch attraktive Energieerzeuger gibt würde steigen. Innoventum erkannte diesen Trend sehr früh. Dabei zeigen sich die Objekte vielfältig. Das in Malmö ansässige Unternehmen bietet diverse Modelle, welche sich an Tieren orientieren. Dazu zählen der „Dalifant“, „Dali Performance“, der „Dali Power Tower“ und die „Giraffe 2.0“.

Energien koppeln

Denn die Installationen sollen auch Energie weitergeben. So können E-Bikes und E-Autos dort aufgeladen werden.  „Die kleinste Installation Dali Performance und der Innoventum Carport liefern ca. 6-8000 kwh. Die Giraffe liegt bei ca. 13.000 bis 15.000 kwh“, sagt Kügele. „Der Dalifant produziert bei stetigen und starken Wind bis zu 60.000 kwh“, sagt Kügele.

Eine  Installation dauert bis zu zehn Tage. Die Objekte werden mit Kränen auf einem Betonfundament mit Schrauben im Boden eingebaut. Denn auch wenn es Prototypen gibt ist jede Installation einmalig. Aufgestellt wurden Anlagen an vier Kontinenten. In Schweden, auf den Philippinnen, in Marokko, den USA, in Frankreich, Deutschland, Österreich und Brasilien.

Unterstützt wurde Innoventum von der „Swedish Energy Agency“, heute ist das Unternehmen preisgekrönt, auch die Giraffe konnte einiges gewinnen – 2016 einen Award der „Wind Energy Association of Sweden“ sowie das „Gütesiegel der Europäischen Kommission“. Innoventum gewann dank der Giraffe auch den Preis der Swedish Windpower Assosiation.

 Die Objekte sind vielseitig. Die Giraffe wurde als alleiniger Stromversorger ausgewählt um den Energiebedarf des Informationszentrums in Lund zu decken, einem Forschungszentrum. Denn so kann Energiewende auch gestalterisch umgesetzt sein. Die Objekte können individuell angepasst werden. Und individuelle Lösungen liefern, abgestimmt auf die Anforderungen bei diversen Projekten auf der ganzen Welt. Und gleichzeitig zeigen, dass eine Energiewende wenn man sie wirklich ernst nimmt auch Spaß machen kann.

Redaktion: Wolfram Hülscher

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.