Sechs Prozent der Deutschen produzieren mit Solaranlage und Batteriespeicher ihren eigenen Strom und nutzen ihn selbst. 41 Prozent würden es ihnen gern gleichtun, können sich die notwendige Technik aber nicht leisten. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, die TNS Emnid im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) durchgeführt hat. 15 Prozent der Befragten finden die Idee, eigenen Strom zu erzeugen, interessant, wissen jedoch noch zu wenig darüber.
"Wir begrüßen es, wenn Verbraucher ihren Strom selbst erzeugen und die Energiewende mit vorantreiben", sagt Holger Krawinkel, Bereichsleiter Verbraucherpolitik beim vzbv. Nur gut jeder Vierte (28 Prozent) meint, dass die Stromerzeugung in der Hand der Energieversorger bleiben sollte. Angesichts des Kostenrückgangs bei Solarmodulen und der technologischen Entwicklung von Batteriespeichern sei davon auszugehen, dass der Eigenverbrauch in den nächsten Jahren stark zunehmen wird, so Krawinkel.
Dies dürfe allerdings nicht zu Lasten der anderen Verbraucher gehen. Denn wer seinen selbst erzeugten Strom auch selbst verbraucht, muss keine Netzentgelte zahlen. Die Kosten aber, die der Einzelne so spart, müssen die anderen Verbraucher tragen. Holger Krawinkel: "Um eine gerechte Verteilung der Netzkosten sicherzustellen, muss das System der Netzentgelte reformiert werden. Eine Alternative sind leistungsbezogene Tarife."
Eine gerechte Kostenverteilung ist aus Sicht der Verbraucher zentral für eine erfolgreiche Energiewende, wie eine von forsa durchgeführte Umfrage im Auftrag des vzbv ergab. So lehnen 62 Prozent der Befragten die Ausnahmeregelung ab, nach der stromintensive Unternehmen von den Kosten der Energiewende befreit werden.
Wie sich ihre Position mit den Standpunkten der Parteien decken, die im Bundestag sitzen, können Verbraucher im Online-Wahlcheck des vzbv prüfen. Die interaktive Informationsplattform greift neben Energie vier weitere Verbraucherthemen auf: Finanzen, Lebensmittel, Digitales und Gesundheit. Die Nutzer können sich spielerisch durch 15 Fragen navigieren und ihre Einstellungen mit denen der Parteien abgleichen. Quelle: vzbv / sth