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Solar Decathlon 2009 in Washington

TU Darmstadt rüstet sich zur Titel-Verteidigung

Die Solar Decathlon-Baustelle in Darmstadt. Bild: Thomas Ott

Im Herbst 2009 ist es soweit: Dann muss das Plusenergiehaus, mit dem das Team aus Studierenden des Fachgebietes Entwerfen und Energieeffizientes Bauen der Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Professor Manfred Hegger seinen Titel beim Solar Decathlon verteidigen will, fertig und nach Washington verfrachtet sein. Dort wird es dann auf der National Mall vor dem Weißen Haus für die Dauer des mehrtägigen Wettbewerbs wieder aufgebaut. Das Team liegt gut im Zeitplan: Mit zweihundert Gästen wurde nun in Darmstadt Richtfest gefeiert.

Der solare Zehnkampf ist ein Wettbewerb mit dem Ziel, ein energieautarkes Gebäude für das Wohnen im Jahr 2015 zu bauen. 20 studentische Teams aus der ganzen Welt treten darin alle zwei Jahre gegeneinander an. Die TU Darmstadt nahm 2007 das erste Mal teil und gewann. Das Modell ist derzeit in Berlin zu sehen.

Bewertet werden zehn Disziplinen: Architektur, Engineering, Kommunikation und Dokumentation, Haushaltsgeräte - das Haus muss mit einer ganzen Reihe an Geräten ausgestattet sein und diese sollten möglichst energieeffizient arbeiten, Vermarktbarkeit, Komfort, Warmwasser, Beleuchtung, Energiebilanz und Mobilität (Versorgung Elektroauto).

Dem Entwurf des Solar Decathlon Beitrags 2009 liegt ein Ein-Raum-Konzept zugrunde, das trotz einer relativ kleinen Grundfläche von etwa 75 Quadratmetern das Gefühl von Großzügigkeit ermöglicht. Das Gebäude muss energetisch hochleistungsfähig sein. Hierzu werden verschiedene Maßnahmen ergriffen: So wird der Energiebedarf minimiert. Dazu wird die thermische Hülle durch hochwärmedämmende und luftdichte Bauteile optimiert sowie das Gebäude mit einer geregelten Lüftung und Wärmerückgewinnung ausgestattet.

Der zweite Schritt erfolgt über die verbesserte Energiebereitstellung durch eine Wärmepumpe. Im letzten Schritt erfolgt die Maximierung des Energiegewinns an der Gebäudehülle durch den Einsatz unterschiedlicher Fotovoltaik-Technologien. Dazu wird nicht nur das Dach, sondern auch die Fassade mit Fotovoltaik belegt. Sie ist somit nicht mehr nur aus gestalterischer Sicht ein zentraler Bestandteil des Entwurfs, sondern rückt aufgrund des stetig wachsenden Energiebedarfs vermehrt auch unter technologischen Gesichtspunkten in den Vordergrund. Neben den Eigenschaften der thermischen Hülle, die die Energieverluste minimiert, bildet sie nun eine solaraktive Schicht.

Alle Aluminium-Unterkonstruktionen des Dachs und der Fassade sind von den Studenten der TU Darmstadt in Zusammenarbeit mit Konstrukteuren des Spezialisten für Aluminium-Profilsysteme Heroal aus bestehenden heroal-Systemen realisiert worden. Die Auslegung der Photovoltaik erfolgt in Zusammenarbeit mit Würth Solar.

Um die Marktfähigkeit des Plusenergiehauses zu erhöhen, entwerfen die Studenten es als aufsetzbares Element auf ein stereotypes Haus. Es kann also verwendet werden, um bestehenden Raum für Arbeiten, Leben und Freizeit zu erweitern. Andererseits soll es aber auch als Generator zur Versorgung des Haupthauses herangezogen werden können, welcher zum Beispiel im Garten Platz findet. sth

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