Newsletteranmeldung:

Niedrige Vorlauftemperatur kann Energiekosten verringern

Schafflunder Wärme testet Niedertemperatur-Netze

Biogasanlage speist Nahwärmenetz. © Dirk Grasse

Fast drei Viertel der Energie, die in Deutschlands Privathaushalten benötigt wird, fließen laut Angaben des Umweltbundesamtes in das Heizen von Räumen. Warmwasser verbraucht zusätzliche Energie. Sogenannte Niedertemperatur-Netze bieten eine Möglichkeit, zukünftig energiesparender zu heizen. Das testet die Firma Schafflunder Wärme bei 25 Neubauten.

Im Neubaugebiet „Dammacker 2“ im schleswig-holsteinischen Schafflund will die Firma Schafflunder Wärme ein Niedertemperatur-Netz im Alltag testen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt fachlich und finanziell mit rund 65.000 Euro. „Das Potenzial, Energie sparsamer zu nutzen, ist im Wärmesektor nach wie vorher riesig“, sagte Dirk Schötz, Referatsleiter Klimaschutz und Energie bei der DBU, anlässlich der Inbetriebnahme.

„Noch werden Niedertemperatur-Netze selten eingesetzt, weil das Zusammenspiel von Wärmeerzeugung, -verteilung und -verwendung optimal aufeinander abgestimmt werden muss. Hier setzt das Projekt an“, betonte Schötz. Die Vorteile solcher Netze: Wärme aus erneuerbaren Energiequellen, aber beispielsweise auch Abwärme aus Gewerbe und Industrie könnten effizient zum umweltfreundlichen Versorgen ganzer Quartiere eingebunden werden. In Dänemark seien solche Systeme schon etabliert. „Das Projekt soll zeigen, dass das auch unter den deutschen Rahmenbedingungen machbar ist. Und das nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich“, fasste Schötz zusammen.

Die Neubauten im Gebiet „Dammacker 2“ würden aufgrund ihres hohen Dämmstandards weniger Energie für das Beheizen benötigen, die von einer Biogasanlage über einen zentralen Wärmetauscher mit Wärmespeicher an die einzelnen Haushalte verteilt werde. Anstatt 85 Grad Vorlauftemperatur für die Heizung seien hier maximal 65 Grad ausreichend. Und das sei entscheidend, denn durch die niedrige Vorlauftemperatur könnten die Verluste beim Verteilen der Wärme deutlich vermindert und damit die Energiekosten verringert werden. Schötz: „Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung können hier angewendet, zu einem Gesamtsystem weiterentwickelt und in die Praxis umgesetzt werden.“ Nach Abschluss des Projektes sollen die Ergebnisse auch anderen Kommunen zur Nachahmung vorgestellt werden. Quelle: DBU / al

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.