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Aufholjagd sichert Mannschaft der TU Darmstadt den Titel

Team Deutschland gewinnt Solar Decathlon erneut

Team der TU Darmstadt gewinnt Solar Decathlon. Bild: Paltera

Das Team der Technischen Universität Darmstadt, das für Deutschland beim Solar Decathlon angetreten war, hatte in der amerikanischen Hauptstadt am Wochenende des 17. und 18. Oktober 2009 ordentlich Grund zu feiern: Das Team um Professor Manfred Hegger konnte seinen Erfolg vom vorher gegangenen Wettbewerb wiederholen und hat erneut Platz Eins in der Gesamtwertung belegt.

Der Solar Decathlon ist ein Wettbewerb des US Department of Energy, bei dem alle zwei Jahre 20 Teams von Universitäten gegeneinander antreten. Zwei davon kamen in diesem Jahr aus Europa, die 18 anderen aus den USA. Ziel des Wettbewerbs ist es, den Studentinnen und Studenten die Chance zu geben, in zehn Disziplinen ihre architektonischen, technischen und gestalterischen Ideen zum energieeffizienten Bauen auf ihre Praxistauglichkeit hin zu überprüfen.

Die zehn Disziplinen des Solar Decathlon sind Architektur, Markttauglichkeit, Konstruktion, Beleuchtung, Kommunikationsstruktur, thermischer Komfort, Heißwassser, Geräte, Home Entertainment und Energieverbrauch.

Nach den ersten Tagen hatte es noch nicht so ausgesehen, als könnte das Team um Professor Manfred Hegger seinen Sieg von 2007 wiederholen. Am vorletzten Tag gab es dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem die Deutschen aber noch auf Platz 3 lagen. Erst am letzten Tag zogen sie am nun zweitplazierten Team Illinois vorbei und konnten auch das Team California hinter sich lassen. Zu den Highlights gehörten Vakuumisolierpaneele zur Dämmung, Latentwärmespeicher in Wänden und Dach sowie Wärmepumpen und Fotovoltaik-Paneele.

Besonders gut hat Team Germany beim Energieverbrauch abgeschlossen. Dort haben die Darmstädter als einzige die volle Punktzahl abgeräumt. Das haben sie geschafft, weil sie sehr viel mehr Energie erzeugt haben, als das Haus verbraucht hat. Dabei waren die Bedingungen nicht optimal: Drei Regentage haben den möglichen Fotovoltaik-Ertrag reduziert. Eines der Ziele des Wettbewerbs ist es, Ideen für solche Plusenergiehäuser zu entwickeln und auszuprobieren.

Überzeugt hat die Juroren auch das Konzept für Klima und Lüftung. Gewertet wurde dort, ob es gelingt, die Temperatur in den Räumen zwischen 22,2 und 24,4 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 55 Prozent zu halten. In den ersten Tagen hatte es nicht so ausgesehen, als könnten das Team in diesem Bereich gewinnen, in der Endwertung haben die Deutschen aber Platz 1 belegt und damit einen Grundstein für den Sieg in der Gesamtwertung gelegt. Ausschlaggebend war aber Platz 1 beim Energieverbrauch. Zu Platz 2 hat es im Teilbereich Architektur gereicht, Platz 3 gab es für das architektonische Konzept.

Das zweitplazierte Team Illinois konnte bei der Heißwasserbereitung, Haushaltsgeräten und Home Entertainment Bestnoten erzielen und belegt in der wichtigen Wertung der Energiebilanz Platz 2. Der dritte Platz ging an das Team California, das ausgerechnet bei der Energiebilanz patzte und nur auf gut 100 von 150 möglichen Punkten kam. Überzeugt hatten sie mit ihrem Kommunikationskonzept. Team Spanien belegt als zweites europäisches Team Rang 14.

Ein Modell des ersten Plus-Energie-Hauses wandert zur Zeit als Ausstellungspavillon für das energieeffiziente Planen und Bauen durch die Bundesrepublik. Am 22. Oktober 2009 wird es in Hamburg feierlich eröffnet. Im Haus kann man sich kostenfrei über neueste Architektur und Technik für mehr Energieeffizienz informieren und sich einen Überblick über die staatlichen Fördermöglichkeiten verschaffen. pgl

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