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Recklie und Heliatek weihen Solarbetonwand ein

Tata investiert in Produktion von Solarfolien

Flisom erhält Geld für den Ausbau der Solarfolien-Produktion. © Flisom

Ein Schweizer Start-up erhält Finanzmittel vom indischen Baukonzern Tata zur Entwicklung von Solarfolien.

Das Schweizer Start-up-Unternehmen Flisom, das Technologien zur Produktion günstiger flexibler und leistungsstarker Dünnschicht-Solarmodule entwickelt, hat mit dem indischen Konzern Tata die nächste Finanzierungsrunde eingeleitet. Mithilfe seines Rolle-zu-Rolle-Verfahrens ist die Firma in der Lage, bis zu ein Meter breite Bahnen von Solarfolien herzustellen.

Grundlage für den erfolgreichen Technologietransfer ist die langjährige Forschungskooperation zwischen Flisom und der Empa. Empa und Flisom arbeiten seit einigen Jahren gemeinsam an der Entwicklung einer einzigartigen Produktionsplattform für CIGS-Solarmodule in industriellem Maßstab. "Das Scale-up für grossflächige Solarmodule und die Anpassung dieser komplexen, innovativen Verfahren im Hinblick auf die industrielle Herstellung ist eine große Herausforderung. Um erstklassige Forschungsergebnisse auch industriell verwertbar zu machen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschungslabors und Industriepartnern erforderlich", so Pierangelo Gröning, Leiter des Departements "Moderne Materialien und Oberflächen" und Direktionsmitglied der Empa.

"Nach der erfolgreichen Installation der Maschinen und anderer Infrastruktur liegt der nächste Schritt darin, das Prozess-Know-how mithilfe von speziell angepassten Designs auf diese Hightech-Maschinen zu übertragen", sagt Ulfert Rühle, CEO von Flisom. Die derzeitige 15-Megawatt-Anlage diene in diesem Zusammenhang als eine Art Blaupause für den Aufbau größerer Produktionsanlagen mit einer Kapazität von über 100 Megawatt.

Die Schweizer sind aber nicht die einzigen Akteure. Europas erste Solarbetonwand wurde im Mai 2015 in Herne eingeweiht. Die von Reckli für die Solarfilme von Heliatek konzipierte Betonfassade soll zeigen, wie Gebäudeintegrierte Organische PV in Zukunft aussieht. Die solaraktive Betonwand ist das Ergebnis einer gemeinsamen Produktentwicklung des Experten für elastische Matrizen, Formen und Flüssigkunststoffe für die Bauzulieferindustrie Reckli und der Dresdner auf organische PV spezialisierten Heliatek.

In Richtung Süd-Westen ausgerichtet soll die Wand bei einer installierten Leistung von 1 kWp im Jahr 500 kWh Energie liefern. Die Solarfilme von Heliatek kommen ohne Kühlungs- oder Ventilationssystem aus. Für 2016 sind weitere Pilotprojekte geplant. Der Start der umfassenden Markteinführung ist für das zweite Halbjahr 2017 ins Auge gefasst.

Mit Solarfolien soll es einfacher werden, PV-Energie an der Gebäudehülle zu gewinnen. Folien lassen sich dort einfacher integrieren als starre Module. Außerdem sollen sie künftig in der Produktion billiger sein als starre Module. Neben Tata zeigen auch andere Hersteller von Baustahl seit einigen Jahren Interesse. So hat ArcelorMittal ein Team für Forschung und Entwicklung 2013 darauf angesetzt, Solarstahl zu entwickeln. Das Stuttgarter Forschungszentrum ZSW hat CIGS-Dünnschicht-Solarzellen auf Emaillierstahl aufgebracht und dafür 2013 einen Wirkungsgrad von 18,6 Prozent gemeldet. pgl

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