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Produkt noch in der Erprobung - Markteinführung 2010 geplant

Solartonziegel produziert Strom und Wärme

Ziegeldächer behalten Charakter trotz Solarstromproduktion. Bild: Panotron

Das Schweizer Unternehmen Panotron hat einen Solartonziegel entwickelt, der Strom und Wärme produziert.

Nicht von maximalen Erträgen, sondern von einer ansprechenden Optik hat sich das Schweizer Unternehmen Panotron bei der Entwicklung seines Solartonziegels leiten lassen, der ab Frühjahr 2010 zu haben sein soll. Im September 2009 wird der Prototyp vorgestellt. Der Solartonziegel sieht fast aus wie ein herkömmlicher Dachziegel und ist daher besonders für Häuser geeignet, bei denen der Ziegeldachcharakter erhalten bleiben soll.

Dem Hersteller zufolge kann das Panotron-Solarenergiesystem Strom und Wärme produzieren. Damit sei es weltweit das einzige mit Tonziegeln arbeitende Hybrid-System. Die Solarthermie arbeitet mit Aluminiumrohren, die anstelle der üblichen Dachlatten montiert und von einem Wasser-Glycol-Gemisch durchströmt werden. Die Tondachziegel geben ihre Wärme an dieses Gemisch ab.

Auf die einzelnen Dachziegel - flache Tonfalzziegel - sind kleine, leistungsfähige monokristalline Fotovoltaik-Module aufgesteckt. Diese sind parallel verschaltet, so dass sich Planende weniger Gedanken über die Auslegung von Strings und Wechselrichtern machen müssen. Allerdings sind für diese Verschaltung mehr Kabel nötig.

Laut Jürg Schwarzenbach, Geschäftsführer der Panotron AG, lassen sich mit dem System pro Quadratmeter Dachfläche 72 Watt elektrische und maximal 200 Watt thermische Energie gewinnen. Die Ausbeute der Solartonziegel entspricht damit derjenigen handelsüblicher Fotovoltaik-Dünnschichtmodule. Mit kristallinen Modulen lassen sich rund 130 Watt Leistung je Quadratmeter erzielen.

Genaue Meßwerte für die Solarthermie gibt es noch nicht. Derzeit entsteht auf dem Gelände der Ziegelei Rapperswil Luis Grasser AG, die den passenden Tonziegel liefert, ein Testdach. Aber Ponatron ist zuversichtlich, dass sich mit dem System Heizungs- und Warmwasserproduktion ideal ergänzen werden können. "Schließlich nutzen wir die gesamte Dachfläche, während Standardkollektoren nur auf einem Teil installiert werden", gibt Schwarzenbach zu bedenken.

Was die Kosten anbelangt, so schätzt der Panotron-Chef, dass die Ziegeldachlösung etwa das 1,5-fache einer vergleichbaren Aufdach-Photovoltaikanlage kosten wird. Allerdings sei man noch mitten in der Preisfindungs- und Testphase. Derzeit sei Panotron noch nicht lieferfähig. "Teuer sind vor allem die monokristallinen Module", berichtet Schwarzenbach und betont, dass Panotron die Optik optimiert, nicht die Erträge.

Mit dem System könnten in Zukunft Ziegeldächer unauffällig mit einer Solaranlage ausgerüstet werden - auch auf denkmalgeschützten Altbauten, Gebäuden in Baugebieten mit Gestaltungssatzung und anspruchsvollen Architektenhäusern, so der Geschäftsführer. Entsprechend groß sei bereits jetzt das Interesse an dem System. sth

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