Die verbesserten Förderkonditionen für Solarwärme-Anlagen im Rahmen des neu aufgelegten Marktanreizprogramms (MAP) zeigen ihre Wirkung. Die veröffentlichten Zahlen des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zeigen, dass im ersten Halbjahr 2020 rund 200 Prozent mehr Solarthermie-Förderanträge gestellt worden sind als im Vorjahr. Konkret sind das 26.991 Anträge gegenüber 8700 Anträgen im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Solarheizungen werden seit Jahresbeginn im Förderprogramm „Heizen mit Erneuerbaren Energien" mit bis zu 35 Prozent bezuschusst. Wird eine Ölheizung ausgetauscht, beträgt die Förderung bis zu 45 Prozent. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) nutzen 2,5 Millionen Haushalte in Deutschland Solarthermie-Anlagen für die Erzeugung von Raumwärme oder zur Brauchwasser-Erwärmung.
Elf Prozent mehr Solarkollektoren abgesetzt
Ebenso positiv entwickeln sich die Zahlen bei den Solarkollektor-Herstellern. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres setzten sie in Deutschland rund elf Prozent mehr Solarkollektoren ab als im Vorjahreszeitraum, wie die monatlich erstellte Marktbefragung des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeigt. Im Juni wurde ein Absatzplus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erzielt.
Die gute Geschäftslage zeigt sich zudem im Geschäftsklimaindex, der vom BSW seit 2005 vierteljährlich erhoben wird. Dieser kletterte auf den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren. „Statt einer Corona-Delle erleben wir eine Investitionswelle“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. Die verstärkte Klimadebatte der vergangenen Jahre, deutlich verbesserte Fördersätze und die im kommenden Jahr erwartete Einführung eines jährlich steigenden CO2-Preises auf fossile Brennstoffe würden Wirkung zeigen.
Zudem rechnet der BSW weiterhin mit einer guten Auslastung der Mitgliedsunternehmen. Einer aktuellen Umfrage der Beratungsgesellschaft co2online zufolge beabsichtigen 43 Prozent der Befragten bei einer geplanten Gebäudeinvestition eine Heizungsmodernisierung. Im Juni erst hat sich der Bundesverband mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die Haushaltsmittel für das MAP-Förderprogramm im Rahmen des zweiten Nachtragshaushalts um weitere 300 Millionen aufgestockt wurden. Quelle: BSW / al