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Forscher rechnen 2030 mit 100 Stunden im Jahr

Schwankungen künftig auch ohne Sonnenfinsternis

Die Sonnenfinsternis hat zu einen kurzen Einbruch der Solarstromproduktion geführt. © BSW Solar

IWES-Forscher erwarten 2030 an 100 Stunden im Jahr starke Schwankungen im Stromnetz wie bei einer Sonnenfinsternis.

Anforderungen an das Stromnetz, wie sie vergangene Woche durch die partielle Sonnenfinsternis aufgetreten sind, sind künftig durch die Fluktuation der Erneuerbaren Energien regelmäßig zu erwarten – und zwar an etwa 100 Stunden pro Jahr. Das berichten Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES in Kassel.

Die IWES-Wissenschaftler Yves-Marie Saint-Drenan, Rafael Fritz und Dominik Jost haben den Verlauf der Sonnenfinsternis verfolgt und ihre Auswirkungen auf das Stromnetz ausgewertet. Sie kommen zu dem Schluss: "Sowohl für das Stromnetz als auch alle beteiligten Akteure war es anstrengend, aber kein ernsthaftes Problem. Wie vorausberechnet nahm die Einspeisung aus Fotovoltaik mit zunehmender Bedeckung der Sonne ab. Konventionelle Kraftwerke wurden zum Ausgleich hochgefahren und konnten die Netzfrequenz damit am Sollwert von 50 Hertz halten, Verbrauch und Erzeugung elektrischer Energie waren ausbalanciert."

In Zukunft sollen anstelle der konventionellen Kraftwerke sich die erneuerbaren Energien stärker an der Stabilisierung des Netzes beteiligen. Das Fraunhofer IWES habe in den Projekten "Kombikraftwerk 2" und "Regelenergie durch Windkraftanlagen" bereits gezeigt, dass die Bereitstellung von Regelleistung durch Pools von Windparks und anderen erneuerbaren Energien möglich ist, so die Forscher.

Aktuell läuft das Projekt "Regelenergie durch Wind und PV". Es soll demonstrieren, dass schon heute beide fluktuierenden Erzeugungsarten zur Systemstabilität beitragen können. So würden die großen Einspeiseschwankungen, die aktuell nur durch ein solches Extremereignis wie die heutige Sonnenfinsternis verursacht werden, aber im Jahr 2030 durchaus an etwa 100 Tagen im Jahr üblich sein können, zukünftig auch von den Erneuerbaren selbst ausgeglichen.

Das kürzlich abgeschlossene Projekt "Dynamische Bestimmung des Regelleistungsbedarfs" untersuchte dem IWES zufolge bereits erfolgreich Strategien dafür, die Menge an vorgehaltener Regelleistung wirtschaftlich sinnvoll an vorhersagbare Situationen anzupassen. Statt aufgrund seltener Extremereignisse dauerhaft zu viel Regelenergie auszuschreiben, könne damit auch auf zukünftig häufiger auftretende Schwankungen rechtzeitig im Vorfeld reagiert werden. Quelle: Fraunhofer IWES / sth

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