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EU prüft Sanktionen wegen Förderung von PV in China

PV-Installateure bei Schutzzöllen gegen China uneins

Chinas Module machen US-Anbietern und Europäern zu schaffen. © First Solar

Installateure haben sich in einer Befragung uneinig in der Bewertung der geplanten Strafzölle gegen chinesische PV-Module gezeigt.

Europäische Installateure sind bei der Frage nach Schutzzöllen auf chinesische Solarmodule gespalten. Die EU prüft die Einführung von Ausgleichszöllen auf chinesische Module und reagiert damit auf einen Antrag europäischer Hersteller.

Anfang November kündigte auch die Europäische Kommission die Einleitung eines Verfahrens an, das die Rechtmäßigkeit staatlicher Subventionen in China prüfen soll. Möglich ist die Einführung sogenannter "Anti-Dumping-Zölle" auf aus China importierte Solarzellen und die daraus hergestellten Fotovoltaik-Module. Damit reagiert die Kommission auf einen schon im September eingereichten Antrag des Industriezusammenschlusses "EU ProSun", einer Initiative von mehr als 20 europäischen Solarherstellern.

Die Kommission prüft demnach, ob die chinesischen Hersteller tatsächlich unlautere staatliche Subventionen für PV erhalten haben. Innerhalb von neun Monaten könnte die EU dann entsprechende Abwehrmaßnahmen, etwa in Form von Ausgleichszöllen nach US-amerikanischem Vorbild, beschließen.

Doch nicht nur die Hersteller sind tief gespalten, auch die Installateure sind sich uneins in diesem Handelsstreit. Das ergibt eine aktuelle Befragung des Bonner Markt- und Meinungsforschers EuPD Research unter Installateuren aus den vier wichtigsten europäischen Solar-Märkten Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich.

Von den insgesamt 875 befragten Installateuren waren mehr als 80 Prozent über den Untersuchungsantrag der europäischen Hersteller und über das von der Kommission eingeleitete Subventionsverfahren informiert. 44 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Ausgleichszölle auf chinesische PV-Module - bezogen auf ihre eigene unternehmerische Tätigkeit - befürworten. Mit rund 42 Prozent sprach sich eine ebenso große Zahl gegen diese Eingriffe aus.

Interessant sind dabei die qualitativen, offenen Statements der Befragten, die anonym erhoben wurden. Markus Lohr, EuPD Research Chefanalyst, erläutert dazu: "Während Befürworter der Schutzzölle eher moralisch und normativ argumentieren, überwiegen bei den Gegnern häufig wirtschaftliche Argumente." Typische Argumente der Befürworter seien demnach "soziale Arbeitsbedingungen" und "die Einhaltung von Mindestlöhnen".

Das Hauptargument gegen einen Zollaufschlag formuliert ein Befragter so: "Das erhöht den Anlagenpreis insgesamt und senkt die Rentabilität für den Kunden; dadurch verkaufe ich einfach weniger Anlagen."

Neben solchen Erhebungen zur aktuellen Stimmungslage der Installateure liefert der Berichtsband für alle vier europäischen Kernmärkte zudem eine Analyse des Marktumfelds, eine Betrachtung des Einkaufsverhaltens der Installateure und eine Untersuchung der jeweiligen Marktdurchdringungen. Quelle: EuPD / pgl

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