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Contracting-Projekte sind lohnend

Preis für innovatives Contracting in Baden-Württemberg verliehen

Die Gewinner des Contracting-Preises 2019. © Triolog

Erneuerbare Energien gelten häufig noch nicht als ausreichend wirtschaftlich, was aber falsch sein kann. Daher wurden beim Contracting-Preis Baden-Württemberg überdurchschnittliche Projekte ausgezeichnet, welche das Gegenteil beweisen können. Der erste Preis ging dabei an ein Projekt, welches ökologische Energie kombiniert. Sonderpreise gab es sowohl bei Neubauten als auch für eine Bestandssanierung.

Auch Energie aus natürlichen Quellen soll finanzierbar sein. Am 30.10.2019 wurde deshalb in Stuttgart der Contracting-Preis BW 2019 vergeben. Ausgezeichnet wurden innovative und nachhaltige Wohnungsbauprojekte in Baden-Württemberg, bei denen mittels Energie-Contracting überdurchschnittliche Energie-, Umwelt- oder Nachhaltigkeitsstandards umgesetzt wurden. Eine Prämie erhielten insgesamt drei Neubauquartiere, zusätzlich gab es zwei Sonderpreise in den Kategorien „Neubau Einzelgebäude“ und „Bestandssanierung“. Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und der BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg e.V. loben den Preis seit 2017 aus. Den 1. Preis erhielt die DSG Invest GmbH. Sie hat in Heilbronn ein innovatives „Smart Grid“-Projekt umgesetzt, bei dem ein biogasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie Photovoltaikanlagen ein Quartier mit Strom und Wärme versorgen. Die Jury hob nicht nur den hohen Anteil regenerativer Energie, sondern auch das prognosebasierte Energie- und Lademanagement hervor, mit dem das komplexe Energiesystem im Quartier stromwirtschaftlich optimiert wird.

Verschiedene Interessen vereinen

Der 2. Preis ging an die ZEAG Energie GmbH. Sie hat auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Heilbronn ein Contracting-Projekt für 400 Wohneinheiten und Gewerbeimmobilien realisiert. Dank intensiver Abstimmung in der frühen Planungsphase war es gelungen, die Nahwärmeversorgung mit einem BHKW und Photovoltaik trotz unterschiedlicher Investoreninteressen umzusetzen. Mit dem 3. Preis wurde die Koch Wohnbau GmbH für ihr Projekt „Wohnen im Winzergarten“ im badischen Kirchhofen geehrt. Ein eigenes Nahwärmenetz versorgt dort fünf Mehrfamilienhäuser und sechs Reihenhäuser mit Wärme aus einem BHKW. Der selbst erzeugte Solarstrom wird für Mieterstrom und zur Versorgung von Ladesäulen für Elektroautos genutzt. Einen Sonderpreis in der Kategorie „Neubau Einzelgebäude“ erhielt die Oekogeno GIW e.G. für das KfW-Effizienzhaus 40 „Grüne Mitte Furtwangen“. Das Mehrfamilienhaus mit Holzfassade aus heimischen Hölzern überzeugte nicht nur durch die nachhaltige Bauweise, sondern auch durch das Energiekonzept, das Nachbargebäude im Zentrum der Stadt mitversorgt. Auch das inklusive, generationenübergreifende Nutzungskonzept und die Einbeziehung eines bürgergetragenen Contractors hob die Jury hervor.

Zügige Umsetzung

Ein Sonderpreis in der Kategorie „Bestandssanierung“ ging an die E1 Energiemanagement GmbH für das Projekt „Energiespar-Contracting Studentensiedlung Mannheim“. Es bezieht auch die energetische Sanierung der Gebäudehülle in das Contracting mit ein. Die Jury lobte die schnelle Projektumsetzung innerhalb eines Jahres und das Einsparversprechen in Höhe von nahezu 150.000 Euro. Bereits im ersten Jahr nach Durchführung der Maßnahme war das Ziel erreicht. „Ein Leuchtturmprojekt der zukunftsorientierten Gebäudesanierung mit bundesweiter Ausstrahlung“, befand die Jury.

Baden-Württemberg ist ein Vorbild

Angesichts der Vielfalt der Projekte zeigte sich Karl Greißing, Leiter der Abteilung Energiewirtschaft im Umweltministerium Baden-Württemberg, bei der Preisverleihung begeistert: „Die geehrten Projekte zeigen besonders eindrücklich, dass der zukunftsorientierte Wohnungsbau mit klimaschonender Energieversorgung in Baden-Württemberg mit großen Schritten vorangeht – und mittels Energie-Contracting auch preiswert gelingen kann.“ Auch Gerald Lipka vom BFW freute sich über die Innovationskraft der hiesigen Bauträger: „Mieterstrom, Blockheizkraftwerke und Photovoltaikanlagen gehören beim Wohnungsneubau in Baden-Württemberg fast zum Standard – bei kleinen Mehrfamilienhäusern wie bei großen Quartieren. Es ist sehr erfreulich, wie kreativ sich Wohnbauunternehmen den Herausforderungen des Klimaschutzes mit zukunftsweisenden Lösungen stellen.“ Auch Rüdiger Lohse vom Kompetenzzentrum Contracting der KEA-BW lobte die Preisträger: „Mit Hilfe von Contracting werden inzwischen auch komplexe Energie- und Mobilitätskonzepte professionell und vor allem wirtschaftlich umgesetzt“. Bauherren, Planern und Architekten will er nahelegen, dem Vorbild der prämierten Leuchtturmprojekte zu folgen. Eine Auslobung des Preises erfolgt durch das Kompetenzzentrum Contracting der KEA-BW sowie der BFW. Der Preis soll jährlich ausgeschrieben werden. Prämiert werden herausragende Neubau- oder Sanierungsprojekte, welche überdurchschnittliche Energie- oder Umweltstandards haben. Schirmherr ist Landesumweltminister Franz Untersteller. Quelle: Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg / wh

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