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Gestehungskosten von neuen Kraftwerken in Deutschland

Photovoltaik ist am billigsten

Gestehungskosten von neuen Anlagen zur Stromerzeugung. © Fraunhofer ISE

Photovoltaikanlagen sind jetzt die kostengünstigste Technologie zur Stromerzeugung in Deutschland, wenn man nur die Gestehungskosten von neuen Anlagen betrachtet. Das stellt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in einer am Dienstag erschienen Neuauflage einer Studie fest. Darin analysieren die Forscher aktuelle Kosten und prognostizieren die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2035.

Aktuell erzielen neue PV-Anlagen je nach Anlagentyp und Sonneneinstrahlung Stromgestehungskosten zwischen 3,71 und 11,54 Cent pro Kilowattstunde (Cent/kWh). Beim Windstrom führten sinkende Anlagekosten und steigende Volllaststunden zu Gestehungskosten von 3,99 bis 8,23 Cent/kWh, heißt es in der Studie. Gestehungskosten sind vereinfacht gesagt die Herstellungskosten.

Erst danach kommen fossile Kraftwerke. Abhängig von den angenommenen Volllaststunden und CO2-Zertifikatspreisen liegen die Stromgestehungskosten von neu errichteten Braunkohlekraftwerken bei 4,59 bis 7,98 Cent/kWh, von Steinkohlekraftwerken bei 6,27 bis 9,86 Cent/kWh und von Gaskraftwerken bei 7,78 bis 9,96 Cent/kWh.

"Die Kostenprognosen der Vorgängerstudien haben sich bestätigt. Die Gestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien sinken kontinuierlich und sind kein Hindernis für eine CO₂-freie Stromerzeugung mehr. Neu errichtete Photovoltaik-Anlagen und Onshore-Windenergieanlagen an günstigen Standorten sind bereits heute günstiger als fossile Kraftwerke, und dieser Trend wird sich bis 2035 deutlich verstärken", sagt Projektleiter Christoph Kost.

Die immer bessere Wettbewerbsposition der erneuerbaren Energien führe zu neuen Anwendungen und stark wachsenden Märkten, die nicht mehr auf Förderung angewiesen sind. Die Volllaststunden konventionellen Kraftwerke dagegen sinken durch einen höheren Anteil der Erneuerbaren weiter, was ihre Kosten in die Höhe treibt. Hinzu kommen steigende Brennstoff- und CO2-Zertifikatspreise. "Es ist davon auszugehen, dass nicht unbedingt die günstigste konventionelle Erzeugungsform am Markt bestehen wird, um die fluktuierenden Erneuerbaren zu ergänzen, sondern diejenige, die eine hohe Flexibilität in Bezug auf Anfahr- und Abfahrvariabilität aufweisen kann, also vorzugsweise Kraftwerke basierend auf Erdgas", sagt Christoph Kost.

Bis 2035, so die Prognose, werden PV-Freiflächenanlagen in Süddeutschland und Onshore-Windenergieanlagen an windreichen Standorten die durchschnittlichen Stromgestehungskosten aller fossilen Kraftwerke deutlich unterbieten. Ab 2030 fallen die Stromgestehungskosten für PV-Anlagen unter 4,7 Cent/kWh für Aufdachanlagen bzw. 2,41 Cent/kWh für Freiflächenanlagen. Quelle: Fraunhofer ISE / sue

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