In Brandenburg an der Havel soll eine moderne Produktionslinie für Perowskit-Solarzellen errichtet werden. Hersteller ist die Oxford Photovoltaics Ud (Oxford PV). Das meldet die Deutsche Gesellschaft für Sonnenergie in ihrem Newsletter.
Die Produktion soll auf dem Gelände der ehemaligen Bosch Solar CISTech GmbH erfolgen. Oxford PV will seine Perowskit-Technologie auf branchenübliche Wafer-Größe hochskalieren und die für den kommerziellen Einsatz erforderlichen Herstellungsprozesse optimieren. Oxford PV hat nach eigenen Angaben bereits mit der Einstellung von Mitarbeitern begonnen, die die Inbetriebnahme vorantreiben. Die Produktion soll demnächst anlaufen.
Perowskit-Solarzellen gelten als neue Hoffnungsträger der organischen PV. Sie sollen den Wirkungsgrad von Solarzellen erhöhen. Bei den in Brandenburg produzierten Zellen soll es um Tandemzellen gehen, eine Perowskit-Zelle wird dabei auf eine handelsübliche Siliziumzelle aufgesetzt. Das soll den Wirkungsgrad von Silizium- oder CIGS Solarzellen stärker als andere konventionelle Verfahren steigern, da sich ein breiteres Spektrum des Sonnenlichtes einfangen und in Elektrizität umwandeln lässt. Den Markteintritt erwartet Oxford PV für Ende 2018.
Forscher des Schweizer Forschungsinstituts Empa haben ebenfalls ein Verfahren entwickelt, das Tandem-Solarzellen auf Basis von Perowskit erlaubt und gezeigt, wie sich das in preisgünstiger Roll-to-Roll-Produktion herstellen lässt. Die Produktion erfolgt bei nur 50 Grad. Die halbtransparente Perowskit-Solarzelle absorbiert UV-Licht und blaues sichtbares Licht. Rotlicht und Infrarot-Strahlung lässt sie durch. Die Schweizer kombinieren Perowskit und CIGS. Auf Anhieb erreichte die Tandem-Solarzelle einen Wirkungsgrad von 20,5 Prozent bei der Umwandlung von Licht in Strom. pgl