Die Lindner Gruppe baut derzeit im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes noch bis 2011 in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE) Bayern eine Pilotanlage zum solaren Kühlen und Heizen von Gebäuden.
Im Vordergrund steht die Entwicklung eines integrierten Systems, das dieselbe Anlage nutzt, um je nach Jahreszeit das Gebäude zu kühlen oder zu heizen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Sonnenenergie, die in den Solarkollektoren ein spezielles Wasser-/ Glykolgemisch erhitzt. Nach Temperaturübergabe durch einen Wärmetauscher wird das Medium zu einer sogenannten Absorptionskältemaschine transportiert. Hier wird die erhitzte Flüssigkeit zur Erzeugung von Kaltwasser genutzt. Dieser Vorgang läuft, abgesehen vom Strom für wenige Kleinstpumpen, komplett ohne äußere Energiezufuhr ab.
Im Heizbetrieb während der Wintermonate wird dieselbe Anlage als Wärmepumpe eingesetzt. In dieser Betriebsart dienen die Kollektoren als Wärmequelle zur Einspeisung von Niedertemperaturwärme in den Verdampfer der Wärmepumpe. Zur Abdeckung von Lastspitzen oder in Zeiten ungenügender Solareinstrahlung kann die Absorptionskälteanlage zusätzlich fossil beheizt werden.
Um eine hohe Energieeffizienz während des Betriebes mit fossilen Brennstoffen zu erreichen, kommt eine doppelstufige Anlage zum Einsatz, die eine flexible Ein- und Auskopplung von Niedertemperaturwärme – zum solaren Antrieb der Kältemaschine für den Heiz- und Kühlbetrieb – ermöglicht.
Sowohl die Größe dieser Anlage, als auch die Kombination mit Heiz- und Kühldecken seien richtungsweisend, sagt Lindner. Das Projekt sei in Europa eine der größten Pilotanlagen im Sektor von Bestandsgebäuden. 117pgl