Der TÜV Rheinland und das Fraunhofer ISE haben ein Projekt zu Brandrisiken bei PV-Anlagen abgeschlossen und einen kostenlosen Leitfaden mit Empfehlungen für brandschutzgerechte Planung, Installation und Betrieb von PV-Anlagen veröffentlicht.
"Brandrisiken bei Solaranlagen sind gering, aber sie lassen sich leicht noch weiter reduzieren. Dazu können eine verbesserte Qualifizierung der Installateure, eine technische Abnahme und regelmäßige Überprüfung der Anlagen sowie schließlich neue technische Entwicklungen wie Detektoren für gefährliche Lichtbogen beitragen", fasst Florian Reil, Geschäftsfeldleiter Solarenergie bei TÜV Rheinland und Projektleiter die Ergebnisse zusammen. Die häufigsten Brandursachen sind Installationsfehler, gefolgt von Produkt- und Planungsmängeln. Ziel des Projekts sei auch die Versachlichung der Diskussion gewesen, so Hermann Laukamp vom Fraunhofer ISE: "Durch die intensive Aufklärungsarbeit konnten auch bei den Feuerwehren viele Vorurteile ausgeräumt werden."
Die Forscher konnten in den zurückliegenden Jahren mit Gewissheit in rund 210 Fällen feststellen, dass Brände durch PV-Anlagen verursacht wurden. Davon blieb der Schaden in 130 Fällen auf die Solaranlage begrenzt. Zum Vergleich: In Deutschland sind über 1,5 Millionen Solaranlagen in Betrieb.
Nach Ansicht der Experten sei allerdings bereits absehbar, dass in den kommenden Jahren ein Anstieg von Bränden durch PVAnlagen zu erwarten ist. Denn mit zunehmender Alterung der Materialien werden Isolationsfehler, Kontaktprobleme und Übergangswiderstände zunehmen. Der Leitfaden gibt Auskunft zur Bewertung möglicher Brandrisiken, die durch eine Fotovoltaik-Anlage selbst oder fremdbedingt sein können. Ferner werden Möglichkeiten zur Reduzierung des Risikos zur Entstehung von Bränden dargestellt und die Sicherheit von Rettungskräften und Feuerwehren im Einsatz beleuchtet.
Ziel ist es, auf allen Ebenen – von der Planung über die Auswahl der Produkte, die Installation und den Netzanschluss mit Abnahme bis zum dauerhaften Betrieb – und selbst im Schadenfall ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu schaffen, um Fotovoltaik als verlässliches Element einer zukunftsfähigen Energieversorgung zu etablieren. Partner des Projektes waren unter anderem die Branddirektion München, Energiebau Solarsysteme, die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), Currenta sowie die Berner Fachhochschule. Quelle: TÜV Rheinland / pgl