Bei Fotovoltaikmodulen sind die Lagerbestände so hoch wie noch nie. Produkte für mehr als 10 Gigawatt Leistung lagen im zweiten Quartal auf Halde, berichtet IMS Research. Das habe gemeinsam mit reduzierten Marktanreizen zu einem rapiden Preisverfall beigetragen.
Es kam zu einer deutlich geringeren Anzahl von Installationen in Italien und zu einer langsameren Marktentwicklung in den anderen europäischen Kernmärkten. Die italienische Regierung hat sich Anfang Mai auf neue Einspeisetarife geeinigt. Sie sollen monatlich angepasst werden. Neu ist außerdem eine Prämie für Produkte, die hauptsächlich aus Komponenten bestehen, die in Europa hergestellt worden sind.
Die hohen Lagerbestände sind derzeit nicht bei den Herstellern, sondern bei den Händlern und Distributoren zu finden. Normalerweise dauert es zirka drei Monate, bis ein Modul die komplette Lieferkette durchläuft", erklärt Sam Wilkinson, Analyst bei IMS. Das bedeutet, dass in etwa die Produktion eines Quartals auf Lager ist, derzeit ist es deutlich mehr. Für die Kunden könnte das durchaus positiv sein. IMS geht davon aus, dass die Modulpreise deutlich fallen. Das werde dazu führen, dass sich der Markt vor allem in Deutschland und den USA erhole. Auch EuPD Research geht davon aus, dass der Markt in Deutschland anzieht, wenn sich die Preise stabilisiert haben. Analyst Markus Lohr spricht von einem kontinuierlichen, aber im Vergleich zu den Vorjahren moderateren Wachstum. Im dritten Quartal rechnet IMS damit, dass die Lagerbestände insgesamt zügig abgebaut werden. pgl