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Verbände kritisieren Mieterstromgesetz als wirkungslos

Hausbesitzerverband fordert Stromkostenverordnung

In Tübingen gibt es erste Mieterstromprojekte. © Naturstrom

Der Hausbesitzerverband Haus & Grund bezeichnet das Mieterstromgesetz als wirkungslos. Es müsse mit einer Stromkostenverordnung nachgebessert und Hürden beseitigt werden, fordert der Verband. 

"Die Hürden für private Vermieter, ihre Mieter mit selbst erzeugter erneuerbarer Energie zu versorgen, sind noch immer sehr hoch", erklärte Gerold Happ, Bundesgeschäftsführer von Haus & Grund Deutschland. Zusätzlich ließen sich die bürokratischen Hemmnisse laut Haus & Grund mit einer Stromkostenverordnung beseitigen. Vermieter könnten dann die Stromkosten – vergleichbar der Wärme über die Heizkostenverordnung – mit den jährlichen Betriebskosten abrechnen.

"Investitionen in eine lokale grüne Stromversorgung bestehender Mehrfamilienhäuser müssen sich endlich lohnen und die Mieter müssen langfristig von stabilen und günstigen Strompreisen profitieren", forderte Happ. "Damit würde ein großer Beitrag für die Energiewende im vermieteten Gebäudebestand geleistet, ohne die Mieter schlechter zu stellen", fasste Happ die Vorteile einer Stromkostenverordnung zusammen.

Die Einschätzung, dass das Mieterstromgesetz nur wenig bewegt, wird auch von anderen Verbänden geteilt. Der Verband der Wohnungsgesellschaften GdW und der Solarverband BSW hatten Ende Juni erklärt, dass es notwendig sei, Hürden beim Mieterstrom zu beseitigen. Im ersten Jahr sei nicht einmal ein Prozent des Potentials gehoben worden, das die Bundesregierung in einer Studie ermittelt habe. Die Universitätsstadt Tübingen geht einen anderen Weg und macht PV auf dem Dach in allen Neubauten zur Pflicht. pgl

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