Die Potenziale der Geothermie für Unternehmen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft stehen im Mittelpunkt eines Workshops auf dem Geothermiekongress DGK 2011, der vom 15. bis 17. November in Bochum stattfindet.
Um den Anteil der Geothermie am Wärmemarkt zu steigern, ist neben Maßnahmen privater Hausbesitzer auch das Engagement der Unternehmen erforderlich. Das Heizen mit Geothermie leistet nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Unabhängigkeit von endlichen fossilen Energieträgern. Erdwärme steht den Verbrauchern auch auf lange Zeit zu kostengünstigen und stabilen Preisen zur Verfügung. Deshalb erlangen geothermische Heizsysteme auch für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zunehmend an Bedeutung.
Trotzdem nehmen gerade Unternehmen dieses Sektors die Vorteile der Geothermie bislang noch zu wenig wahr oder zögern bei der Umsetzung in Projekten. Der Workshop wird daher Praxisbeispiele aus dem Immobiliensektor vorstellen und mit den Teilnehmern verschiedene geothermische Nutzungskonzepte diskutieren.
Bei geothermischen Bohrungen war es vor allem in Baden-Württemberg immer wieder zu Pannen gekommen, die das Image der Branche beschädigt haben. Erst im August 2011 hat das Umweltministerium in Baden-Württemberg das Mitte August ausgesprochene Verbot, bei der oberflächennahen Geothermie über zwei grundwasserführende Schichten zu bohren, aufgehoben. Gleichzeitig sind die Leitlinien zur Qualitätssicherung von Erdwärmesonden erlassen worden, die in Kürze auch veröffentlicht werden.
Hintergrund war ein Vorfall in Leonberg, bei dem nach einer Geothermie-Bohrung Häuser abgesackt waren. Die Geothermiebranche hat daraufhin ein Schulungskonzept für Bohrgeräteführer und Sachverständige vorgelegt und eine Notfallhotline für Bohrunternehmen eingerichtet, die schnell Beratung und Hilfe bieten soll. Außerdem wurde ein Versicherungskonzept für Bauherren entwickelt.
Quelle: Bundesverband Geothermie / pgl