Forschern des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE ist es erstmals gelungen, 60 mal 100 Zentimeter große Farbstoffsolarmodule auf einem durchgehenden Substrat herzustellen. Farbstoffsolarmodule sind eine noch junge Fotovoltaik-Technologie, mit der die Stromerzeugung an der Gebäudehülle vorangebracht werden soll. Zwar hat sich die Technologie bereits über den Labormaßstab hinaus entwickelt, der Schritt von der Laborgröße in die industrielle Umsetzung stellt aber nach wie vor eine große Herausforderung dar.
Mit der Herstellung funktionsfähiger Prototypen von großflächigen Farbstoffsolarmodulen auf Glas haben die Fraunhofer-Forscher eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Industrialisierung genommen. "Erstmalig konnten wir zeigen, dass eine im Siebdruckverfahren integrierte Serienverschaltung der Zellen auf 60 mal 100 Zentimeter großen Modulflächen möglich ist", freut sich Dr. Andreas Hinsch. "Eine aufwändige externe Verschaltung von Submodulen entfällt. Wir haben damit eine wesentliche Voraussetzung für die kostengünstige Aufskalierung und damit auch für die industrielle Umsetzung geschaffen."
Laut Fraunhofer ISE eröffnen Farbstoffsolarmodule neue Gestaltungsmöglichkeiten für in Gebäude integrierte Solarfassaden sowie für dekorative Anwendungen. Auf 10 mal 10 Zentimeter großen Farbstoffsolarmodulen erzielten die Fraunhofer-Forscher kürzlich einen solaren Wirkungsgrad von 17,1 Prozent auf der aktiven Fläche. Dabei wurden die gleichen Herstellungsverfahren wie bei den aufskalierten Modulen verwendet. Die Herstellung der 60 mal 100 Zentimeter großen Module erfolgte mit industrierelevanten Verfahren und Maschinen. "Ein wichtiger Schritt in Richtung Pilotfertigung ist getan", berichtet das Fraunhofer ISE enthusiastisch. Man befasse sich bereits mit Plänen für eine Ausgründung, um erste Demonstrationsanwendungen realisieren zu können. sth