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Deutliche Steigerung der Mittel im Vergleich zu den Vorjahren

Erneuerbare und Effizienz bei Energieforschung im Fokus

Kostensenkung und Systemintegration sind bei Solarthermie Forschungsthemen. © P. Grund-Ludwig

Drei von vier Euro aus dem Energieforschungsprogramm gehen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Die im Energieforschungsprogramm der Bundesregierung eingesetzten Mittel lagen im Berichtsjahr 2014 bei über 819 Millionen Euro. Mehr als 73 Prozent flossen in die zentralen Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Mit rund 303 Millionen Euro flossen im vergangenen Jahr die meisten Gelder in die Förderung der erneuerbaren Energien. An zweiter Stelle folgt die Energieeffizienz mit rund 300 Millionen Euro. Einer der inhaltlichen Schwerpunkte des Berichts liegt auf der Energiespeicherung. "Eine konsequente Ausrichtung der Energieversorgung auf die Energiewende erfordert Energiespeicher", schreibt die Regierung in der Erläuterung zum Bericht.

Im Bereich der PV liegen die Schwerpunkte bei den Technologien zum kristallinen Silizium, zur CIGS-Dünnschichttechnologie, der konzentrierenden PV und der Systemtechnik. Als besonders aussichtsreich gilt, so der Bericht, die Entwicklung von Perowskit-Solarzellen. Sie gelten als neue Hoffnungsträger der organischen PV. Erfolge mit diesem Ansatz kann unter anderem das Schweizer Forschungsinstitut Empa vorweisen, das ein EU-Forschungsprojekt zu Organischer PV aus Perowskit leitet. Die ersten im Rahmen des Projekts gänzlich im R2R-Verfahren produzierten Solarzellen erreichten bei Feldversuchen Anfang 2015 eine Lebensdauer, die kommerziellen Ansprüchen genügt.

Ein Beispiel, das im Bericht der Bundesregierung besonders erwähnt wird, ist das Projekt LAURA. Solarworld ist dort Koordinator, zahlreiche deutsche Forschungsinstitute sind beteiligt. Das Besondere daran ist, dass sowohl hocheffiziente Module, kostengünstige Batteriespeicher als auch intelligente Energiemanagementsysteme erforscht werden. Unter anderem arbeiten die Wissenschaftler an Modulkonzepten mit geringen elektrischen und optischen Verlusten. Die Solarzellen darin sollen auf neue Weise verschaltet werden. Das Licht soll zudem besser eingekoppelt sowie innerhalb des Moduls gefangen werden.

Im Bereich der Wärme gibt es einige Projekte, die sich mit der Kostensenkung bei geothermischen Projekten auseinandersetzen. Einer der Schwerpunkte sind hier möglichst genaue Messwerte und zuverlässige Modelle bei der Prospektion und Exploration, um gute Erträge erzielen zu können. Ein weiterer Fokus ist die Verbesserung der Bohrtechnik durch eine eine Kombination aus Wasser- und Laserstrahlbohren.

Auch bei Brennstoffzellen und Solarthermie geht es nach wie vor um die Kostensenkung durch eine Optimierung sämtlicher Komponenten. Bei Brennstoffzellen liegt der Fokus auf der Optimierung der Fertigung. Aus- schlaggebend für Kostensenkungen bei Solarthermie sei dagegen "eine durchschlagende Standardisierung, eine vereinfachte Installation sowie die Funktions- und Ertragssicherheit", so der Forschungsbericht. So entwickeln Forscher und Komponentenhersteller im Projekt SpeedColl beschleunigte Alterungstests für Solarkollektoren und deren Komponenten. Erste Ergebnisse sollen in in Kürze vorliegen. Im Projekt entstehen validierte Alterungstestverfahren, die Aussagen über die thermische Leistungsfähigkeit während der Lebensdauer der Kollektoren ermöglichen.

Zudem wurden verstärkt Forschungsansätze zur Systemintegration gefördert. Dabei geht es auch um Gebäudekonzeptionen, die für eine 50 und 100 Prozent solare Energieversorgung von Gebäuden und Stadtquartieren sorgen können. Die gibt es bereits, sie funktionieren, aber es gibt noch Optimierungsbedarf, so das Projekt Heizsolar, das 2015 Messergebnisse zu Sonnenhäusern vorgelegt hat. pgl

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