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Anteil erneuerbarer Energien soll ansteigen

Erneuerbare Energien: Corporate Green PPAs entscheidend für Energiewende

Aktuell besteht großes Interesse an langfristigen Lieferverträgen für Wind- und Sonnenstrom bei vielen Marktakteuren. Anteil der erneuerbaren Energien soll bis 2030 auf 65 Prozent ausgebaut sein.

Langfristige Lieferverträge für grünen Strom (Corporate Green Power Purchase Agreements - PPAs) können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wie von der Bundesregierung geplant bis 2030 auf 65 Prozent auszubauen. Dies ergab eine breit angelegte dena-Umfrage unter allen relevanten Marktakteuren. Großabnehmer aus Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen betrachten Corporate Green PPAs mehrheitlich als Möglichkeit, Strom auf Basis erneuerbarer Energien langfristig zu stabilen Preisen zu beziehen und gleichzeitig die eigenen Produktionsprozesse zu dekarbonisieren. Gleichzeitig sehen die Teilnehmer aber auch Hindernisse beim Abschluss von Corporate Green PPAs. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien braucht dringend neue Impulse“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Die Lage ist ernst: Der Bau von Neuanlagen gerät immer mehr ins Stocken, vor allem bei der Windkraft an Land. Immer mehr Altanlagen verlieren ab 2021 die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Der Bedarf an erneuerbarem Strom steigt. Wenn sich diese Entwicklungen fortsetzen, wird Deutschland sein 2030er-Ziel zum Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung deutlich verfehlen.“ Umso wichtiger sei es deshalb, alternative Geschäftsmodelle wie Corporate Green PPAs auf den Weg zu bringen, so Kuhlmann weiter: „Die Marktakteure brauchen neben dem EEG einen neuen, attraktiven Rahmen, auf den sie sich langfristig verlassen können. Damit lassen sich zusätzliche Investitionen gewinnen und weitere Marktpotenziale heben. Wir reden täglich über die Klimaziele, aber wir laufen Gefahr, die konkreten Veränderungen zu verschlafen. Das gilt für die Ermöglichung neuer Geschäftsmodelle, aber auch für die Auflösung von Zielkonflikten, die dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der dazugehörigen Infrastruktur für Energiewende und Klimaschutz immer stärker entgegenwirken.“

Ökonomische und ökologische Perspektiven

86 Prozent der Befragten betrachten Corporate Green PPAs als wichtiges beziehungsweise sehr wichtiges Geschäftsmodell im zukünftigen Strommarkt. Potenzielle Nachfrager sehen den Bezug grüner Energie in großem Maßstab als Säule ihrer unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie. Dabei spielen sowohl ökonomische als auch ökologische Überlegungen eine Rolle. 74 Prozent der Teilnehmer bewerten langfristige Preissicherung als größten Vorteil, während 72 Prozent den Bezug von grüner Energie mit Herkunftsnachweis als Motivation nennen. Für 81 Prozent der Marktakteure sind Corporate Green PPAs vor allem als Geschäftsmodell für den Weiterbetrieb von Anlagen interessant, die nach 20 Jahren das Ende ihrer Vergütungsdauer im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erreicht haben. 72 Prozent finden diese auch als Finanzierungsmodus für Neuanlagen relevant. Bis 2030 werden voraussichtlich Wind-Onshore-, Photovoltaik- und Biogasanlagen mit einer Kapazität von über 51 Gigawatt aus der EEG-Vergütung fallen. Die Möglichkeiten, diese Anlagen durch neue, leistungsstärkere Anlagen zu ersetzen, sind nach Einschätzung der Befragten begrenzt. Die Mehrheit (60 Prozent) hält dies bei 20 bis 50 Prozent der Altanlagen für möglich. Umso wichtiger sind aus Sicht der dena alternative Geschäftsmodelle wie Corporate Green PPAs. Mit ihnen könnten Altanlagen, die nicht für das sogenannte Repowering geeignet sind, länger in Betrieb bleiben.

Rechtsrahmen erschwert nach vielfacher Ansicht eine Entwicklung von Corporate Green PPAs  

Gleichzeitig hat die Umfrage Hindernisse und Risiken identifiziert, die aus Branchensicht die Entwicklung eines nachfrageorientierten Marktes für erneuerbare Energien auf Basis von Corporate Green PPAs erschweren. Als Haupthindernisse nennen die Teilnehmer die fehlenden Erfahrungswerte in Deutschland (51 Prozent), die Komplexität der Verträge (47 Prozent) sowie die Ungewissheit staatlicher Regulierung in diesem Bereich (42 Prozent). Aus Sicht der dena führt auch die mangelnde Preistransparenz beim Abschluss von Corporate Green PPAs besonders bei potentiellen Nachfragern zu großen Unsicherheiten.

Quelle: Dena/wh 

 

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