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Verbrauch mit voller EEG-Umlage sinkt durch mehr Eigenverbrauch

EEG-Umlage wird auch 2016 leicht steigen

Für privat selbst verbrauchten Strom ist keine EEG-Umlage zu zahlen. © Solarworld

EEG-Umlage steigt, das muss aber nicht zu steigenden Strompreisen führen.

In einer neuen Studie führte das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI die Prognose der Entwicklung des bundesweiten Letztverbrauchs für den Zeitraum von 2016 bis 2020 durch. Die Untersuchung im Auftrag der deutschen Übertragungsnetzbetreiber analysierte darüber hinaus die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegten Umlagezahlungen zur Refinanzierung des Ausbaus regenerativer Energien.

Die zentrale Erkenntnis ist, dass der Letztverbrauch bis 2016 auf etwa 460 Terawattstunden (TWh) absinkt, wobei der nicht-privilegierte Anteil, auf den die volle EEG-Umlage entrichtet werden muss, einen Rückgang auf etwa 356 TWh verzeichnet. Aus den Analysen des Fraunhofer ISI zur Stromnachfrage sowie von P3 energy und der RWTH Aachen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien ergibt sich für das Jahr 2016 ein Anstieg der EEG-Umlage auf 6,354 Cent pro Kilowattstunde.

In der Studie "Mittelfristprognose zur Deutschland-weiten Stromabgabe an Letztverbraucher für die Kalenderjahre 2016 bis 2020" ermittelte das Fraunhofer ISI für 2016 den Letztverbrauch, auf den die Kosten durch die Refinanzierung der Erneuerbaren Energien umgelegt werden. Wie Rainer Elsland, Leiter der Studie am Fraunhofer ISI, unterstreicht, ist der darin ermittelte rückläufige Letztverbrauch auf ein Absinken des Nettostrombedarfs und den leichten Anstieg der Eigenversorgung zurückzuführen: "Für das Jahr 2016 prognostiziert unsere Untersuchung einen Rückgang des Nettostrombedarfs in Deutschland auf etwa 512 TWh, der insbesondere aus einer Effizienzsteigerung bei strombasierten Anwendungen und Prozessen resultiert. Auf der anderen Seite sehen wir einen Anstieg der Eigenversorgung auf etwa 52 TWh, beispielsweise durch die Installation von PV-Anlagen in privaten Haushalten". Eine Kombination dieser Entwicklungen resultiert laut Rainer Elsland für das Jahr 2016 in einem gegenüber 2015 auf 460 TWh abgesunkenen Letztverbrauch.

Der privilegierte Letztverbrauch, für den nur eine reduzierte EEG-Umlage gezahlt werden muss, beläuft sich im kommenden Jahr auf 104 TWh. Daraus resultiert ein nicht-privilegierter Letztverbrauch von etwa 356 TWh, für den die EEG-Umlage in voller Höhe zu entrichten ist. Der Rückgang des voll-umlagepflichtigen Letztverbrauchs-Anteils führt in Kombination mit einem weiteren Kostenanstieg für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu einer Erhöhung der EEG-Umlage für 2016 auf 6,354 Cent pro Kilowattstunde.

Neben der Analyse des EEG-umlagepflichtigen Letztverbrauchs nimmt die Studie des Fraunhofer ISI zudem eine Abschätzung der damit einhergehenden Zahlungsströme vor. Die Umlagezahlungen der Letztverbraucher (privilegiert und nicht-privilegiert) tragen mit 22,88 Milliarden Euro zur Finanzierung der Erneuerbaren Energien bei. Die EEG-Umlage finanziert die Differenz zwischen den Erlösen durch den Verkauf des EEG-finanzierten Stroms an der Börse und den Vergütungen des aus erneuerbaren Quellen erzeugten Stroms durch die Übertragungsnetzbetreiber und wird von den nicht- bzw. teil-privilegierten Stromendverbrauchern getragen. Preissteigerungen für Strom lassen sich aber durch die leicht steigende EEG-Umlage nicht ableiten: "Fallende Börsenstrompreise erhöhen einerseits die EEG-Umlage, andererseits verbilligen sie den Einkaufspreis der Vertriebe und ermöglichen daher Preissenkungen", betont der Bundesverband Erneuerbare Energie. pgl

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