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Studie: Fotovoltaikanlagen waren 2009 ein Fünftel billiger

Debatte über Einspeisevergütung 2010 beginnt

2010 gibt es weniger für Solarstrom. Bild: Solon

Die Einspeisevergütung für Strom aus Fotovoltaik sinkt, die Preise für Solarstromanlagen aber auch. Verhandlungen zwischen Regierung und Solarbranche laufen.

Seit Anfang des Jahres erhalten Betreiber von Fotovoltaikanlagen weniger für ihren Solarstrom. Die Einspeisevergütung, der Betrag, den Betreiber von Solaranlagen für den von ihnen erzeugten Strom bekommen, wurde gesenkt. Gespräche zwischen dem Bundesverband Solarwirtschaft, Vertretern unterschiedlicher Berliner Ministerien und Verbraucherorganisationen über die weitere Zukunft der Einspeisevergütung beginnen morgen. Dies sagte das Umweltministerium im Gespräch gegenüber EnBauSa.de.

Über die genauen Inhalte der Gespräche bewahren die Beteiligten Stillschweigen. In der Diskussion ist jedoch wohl, dass die Einspeisevergütung nicht mehr nur jährlich angepasst wird. Bislang wird sie immer zum Jahreswechsel reduziert. Nun könnte eine zweite Absenkung Mitte des Jahres kommen. Eine weitere Absenkung der Einspeisevergütung um fünf Prozent zur Jahresmitte könnte die Branche verkraften, so der BSW in einer Stellungnahme.

Bei kleineren Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt gibt es seit Januar 9 Prozent weniger für Fotovoltaik. Betreiber von kleinen Solarstromanlagen erhalten 39,14 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh). Bei Selbstnutzung des produzierten Stroms beträgt die Vergütung 25,01 ct/kWh. "Immer attraktiver wird auch der Eigenverbrauch des produzierten Solarstroms. Für Anlagen, die 2010 in Betrieb gehen, lohnt er sich schon ab einem Strompreis von 19,49 Cent pro KWh", sagt die Stiftung Warentest. Für größere Anlagen sinkt die Vergütung um 11 Prozent. Einen Fassadenbonus, der Fotovoltaik-Lösungen für die Fassade nochmals besonders belohnt, gibt es bereits seit 2009 nicht mehr.

Die Bundesnetzagentur, die auch für die Regulierung im Telekommunikationsbereich zuständig ist, legt die Einspeisevergütung fest. Die Einspeisevergütung soll als Anschubfinanzierung der Solarbranche dienen, diese jedoch nicht über Gebühr subventionieren. Deshalb sinkt die Einspeisevergütung schneller, wenn viel Solarleistung installiert worden ist. Das war 2009 der Fall. "Der Schwellenwert von 1.500 Megawatt, der eine stärkere Absenkung der Vergütungssätze zur Folge hat, wurde deutlich überschritten", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur.

Die hohe Zahl der installierten Fotovoltaikanlagen führt dazu, dass diese billiger produziert werden können. Der Preisdruck hat sich 2009 teilweise auch durch Überkapazitäten erhöht. Die Preise für Fotovoltaik sind in Deutschland drastisch gefallen. Der Preis für eine Solarstromanlage sei Ende 2009 um 20 Prozent geringer gewesen als im Vorjahr, hat die Meine Solar GmbH in einer Online-Befragung unter 500 Teilnehmern ermittelt. Diese Angaben sind nicht wirklich repräsentativ erhoben, aber als Richtschnur durchaus glaubwürdig.

Diese Reduzierung der Preise ist ein weiteres Argument für eine Verminderung der Einspeisevergütung für Fotovoltaik. Diese wird den Anlagenbetreibern auf 20 Jahre garantiert und wird bislang jährlich angepasst. Sie macht Fotovoltaikanlagen auch zu relativ soliden Geldanlagen. Die Stiftung Warentest spricht in ihren Berechnungen von einer Kapitalrendite von zirka 7 Prozent.

Die Höhe der Einspeisevergütung für Fotovoltaik und vor allem die Dauer, für die diese festgeschrieben wird könnte sich im Lauf von 2010 ändern. Zumindest fordern dies einige Poltikerinnen und Politiker der neuen Regierungskoalition. Gespräche zwischen dem Bundesverband der Solarwirtschaft, Verbraucherschutzorganisationen und der Regierung beginnen morgen, Ergebnisse dürfte es aber bei diesem ersten Treffen noch nicht geben. pgl

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