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Erneuerbaren-Verband will Stromsteuer umwandeln

CO2-Steuer würde Kohlestrom ausbremsen

CO2-Steuer soll Stromanteil aus Erneuerbaren erhöhen. © Solarworld

Der Bundesverband Erneuerbare Energien hat einen Vorschlag zur CO2-Bepreisung berechnen lassen. Man schlage mit einer CO2-Steuer auf Strom eine marktwirtschaftliche Lösung für den Stromsektor vor, sagte Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des BEE bei der Vorstellung der Pläne.

So könnten die nationalen Klimaschutzziele mit möglichst geringem Aufwand erreicht werden, argumentiert der Verband. Er will die vorhandene Stromsteuer in eine CO2-Steuer umwandeln. Das soll Mehrbelastungen für Verbraucher verhindern.

Das Beratungsunternehmen Energy Brainpool hat den Vorschlag des Verbands durchgerechnet. Der Preis für Emissionen in der Energiewirtschaft soll grundsätzlich aus zwei Komponenten bestehen, dem bestehenden EU ETS und der CO2-Steuer. Im Jahr 2020 sollen Emissionen mit zirka 25 Euro pro Tonne CO2 bepreist werden. Das wäre bei einem Zertifikatspreis von 5 Euro pro Tonne CO2 ein Steueraufschlag von 20 Euro pro Tonne CO2. Bei negativen Strompreisen sieht der Vorschlag eine vollständige Internalisierung der Kohlendioxidkosten vor.

Die Berechnungen von Energy Brainpool zeigten, dass bereits ein CO2-Preis von 20 Euro pro Tonne die Emissionen im Stromsektor im Jahr 2020 um ein Drittel reduziere. "Zudem wird bereits mit 20 Euro pro Tonne CO2 die Hälfte der Klimaschutzwirkung eines CO2-Preises von 80 Euro pro Tonne erreicht", sagte Uphoff weiter. Gleichzeitig würden die Börsenstrompreise stabilisiert und damit die EEG-Umlage sowie die Förderkosten reduziert.

Die EEG-Umlage könnte zusätzlich durch den Vorschlag des BEE, die Industrieprivilegien in den Bundeshaushalt zu verlagern, um 1,5 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden. Stromimporte in Folge einer nationalen CO2-Steuer können mit einem stärkeren Ausbau Erneuerbarer Energien vermindert werden.

In der Studie wird die Wirkung von verschieden CO2-Steuersätzen (20, 40, 60 und 75 Euro) als Ergänzung zum Emissionshandel untersucht und jeweils gegen ein Referenzszenario ohne nationale CO2-Bepreisung bewertet. Dabei werden die Klimaschutzwirkung auf nationaler und europäischer Ebene, der Beitrag zur Erreichung von Klimazielen und das Steueraufkommen berechnet. Außerdem werden die Entwicklung der Strompreise und sich daraus ergebende Effekte auf die EEG-Umlage sowie die Wirkung auf Stromimporte und Stromexporte analysiert. Uphoff: "Die Berechnungen zeigen, dass ein nationaler CO2-Preis differenziert wirkt: Die Kohleverstromung wird reduziert, die Einspeisung aus Gaskraftwerken bleibt hingegen stabil." Quelle: BEE / pgl

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