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Bundesverband Solarwirtschaft

Ausbau von Großspeichern

Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) könnte es in den kommenden zwei Jahren zu einer Verfünffachung der installierten Kapazität großer Batteriespeicher in Deutschland kommen, dies geht aus einer jüngsten Marktanalyse des Beratungsunternehmens Enervis im Auftrag des Verbandes hervor. Graphik: Bundesverband Solarwirtschaft

Der Bundesverband Solarwirtschaft kritisiert neue Leitlinien der Bundesnetzagentur zur Erhebung von Netzanschlussgebühren.

Der Bundesverband Solarwirtschaft kritisiert ein von der Bundesnetzagentur (BNetzA) veröffentlichtes Papier, das Netzbetreibern die Erhebung von Gebühren für den Netzanschluss von Speichern ans Übertragungsnetz empfiehlt. Nach Auffassung des Verbandes blockieren diese den für den Klimaschutz dringend benötigten Ausbau von Großspeichern. Sie könnten bestehende Projektplanungen insbesondere in Süddeutschland nunmehr gefährden. Der Einbau von Heimspeichern ist von der Regelung nicht betroffen.
„Batteriespeicher sind die effizienteste Technik, um die fluktuierende Erzeugung von Sonne und Wind ins Stromsystem zu integrieren, um das vorhandene Netz effektiver zu nutzen und Netzausbaukosten zu dämpfen. Sie ermöglichen weitere wichtige Systemdienstleistungen wie die Momentanreserve. Dieses Multitool der Energiewende darf nicht wie ein normaler Stromverbraucher zur Kasse gebeten werden“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Speicher würden einen wichtigen gesellschaftlichen Nutzen erbringen. Ihr Rollout könne nur dann gelingen, wenn Marktbarrieren abgebaut und keine Steine in den Weg gelegt werden.

Maßßnahmen blockieren

In dem Positionspapier bekräftigt die BNetzA ihre Haltung, dass die Erhebung von so genannten „Baukostenzuschüssen“ für den Anschluss von Speichern ans Übertragungsnetz sachgerecht seien und unterbreitet konkrete Vorschläge für die Staffelung dieser Gebühren. Die neuen Empfehlungen der BNetzA würden diese Marktbarriere für die Errichtung von Speichern sogar noch erhöhen, so die Kritik des Solar- und Speicherverbandes. Die BNetzA würde mit ihren neuen Leitlinien Speicher insbesondere in Süddeutschland unnötig verteuern.
Dabei hatte sich der Bundestag weiteren Empfehlungen des BSW-Solar angeschlossen und zusätzlich gefordert, die derzeit zum 31.12.2028 befristete Netzentgeltbefreiung für Stromspeicher in § 118 Abs. 6 EnWG für Neu- und Bestandsanlagen dauerhaft zu entfristen, und die Netzentgeltbefreiung auch auf Eigenverbrauchsspeicher anzuwenden, was die BNetzA bisher ebenfalls blockiert.
Carsten Körnig: „Es ist richtig, dass der Speicherzubau netzdienlich gestaltet werden muss und dafür
Regelungen gefunden werden müssen. Alle Akteure der Branche seien sich aber darin einig, dass Baukostenzuschüsse kein geeignetes Mittel sind, um den Batteriespeicherzubau sachgerecht zu regeln.“
Der BSW-Solar appelliert daher an die Bundesnetzagentur, ihre nicht mehr sachgerechte Haltung zu überdenken und Regelungen zu schaffen, die der besonderen Rolle der Batteriespeicher in einem erneuerbaren Stromsystem gerecht werden. Es gelte vielmehr, auch Unternehmen aus der Privatwirtschaft zu Investitionen in die dringend benötigten Speicher zu ermutigen, so Körnig.

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