Anlage optimiert Betrieb von Flächenkühl- und Heizsystemen

ZAE sichert sich Deutschen Kältepreis

Flächenheizsysteme profitieren von der Anlage. © Zehnder

Mit einer ein- und zweistufigen Absorptionskältemaschine hat sich das ZAE den Deutschen Kältepreis gesichert.

Mit dem Deutschen Kältepreis, der zum dritten Mal in Berlin vom Bundesumweltministerium an innovative Unternehmen vergeben wurde, sollten Impulse für die Entwicklung, Anwendung und Kombination hocheffizienter Komponenten, klimafreundlicher Kältemittel und innovativer Konzepte sowie deren Verbreitung gegeben werden, denn über 120 Millionen Kältemaschinen in Deutschland bewirken jährliche Emissionen von zirka 70 Millionen Tonnen CO2.

Durch Einsatz neuer Komponenten und Systeme, durch intelligente Steuerungs- und Regelverfahren und zusätzlich durch Nutzung solarer Antriebsenergie kann in kälte- und klimatechnischen Anlagen zwischen 30 und 75 Prozent der Antriebsenergie eingespart werden, in Sonderfällen sogar noch mehr. In der Kategorie "Klimatisierung eines Gewerbegebäudes" hat das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung in München den ersten Preis erhalten.

Im Rahmen des Projekts wurde ein neuartiges System zum solaren Heizen und Kühlen entwickelt und erprobt. Um die Energieausnutzung im Betrieb mit fossiler Beheizung zu erhöhen, wird eine kombinierte zwei- und einstufige Absorptionskältemaschine eingesetzt. Der einstufige Anlagenteil bezieht Solarwärme aus einer Flachkollektoranlage. Der zweistufige Sorptionskreislauf verwertet zudem Antriebswärme aus einer Direktfeuerung. So kommt die Anlage auch mit verhältnismäßig geringen solaren Deckungsraten zurecht. Im Sommerbetrieb mit gleichzeitigem Kälte- und Wärmebedarf - beispielsweise für die Brauchwasserbereitung - erlaubt diese Betriebsweise aufgrund der Mehrstufigkeit des Absorptionskreislaufs eine weitere Energieeinsparung. Im Winterbetrieb wird die Anlage als fossil beheizte Wärmepumpe betrieben.

Gedacht ist die Anlage für Flächenkühl- und Heizsysteme. Das System eignet sich besonders für Systeme größerer Heiz-/Kälteleistung und ist auch zur Nachrüstung in Bestandsgebäuden geeignet. Das bisher realisierte Energiesystem ist als Pilotinstallation bei der Lindner AG in Arnstorf aufgebaut und wird derzeit im realen Betrieb vermessen und optimiert. Es solle demnächst marktreif angeboten werden, so Manuel Riepl vom ZAE.

Der zweite Preis geht an die Athoka GmbH aus Herten für die Realisierung eines "Netto-Null Energie-Hauses", auf dessen Dach Fotovoltaikanlagen elektrische Energie erzeugen, die 100 Prozent des Bedarfs der Klimaanlagen und Wärmepumpen des Gebäudes abdecken. Den dritten Preis konnte sich die Perpento GmbH aus Aachen sichern. Ihr ist es durch neue regelungstechnische Strategien gelungen, einen Großverbund aus 20 Kältemaschinen so zu betreiben, dass knapp 30 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen eingespart werden. 17pgl

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