Heizung macht größeren Teil des gemeinsamen Pakets aus

Lüftung profitiert von Förderimpulsen

Unsichtbar und möglichst effizient müssen Lüftungsanlagen sein. © Pluggit

Seit Anfang 2016 gibt es ein Förderprogramm der KfW, das neben dem Heizungstausch auch Maßnahmen zur Wohnraumlüftung in den Fokus rückt. Vor allem Besitzer größerer Objekte mit mehreren Wohneinheiten nutzen es.

Das Lüftungspaket wurde 2016 insgesamt 541 Mal zugesagt, 291 Mal die Förderung als Kredit und 250 Mal als Zuschuss, so die KfW gegenüber EnBauSa.de Insgesamt hat die KfW für die Förderung im Lüftungspaket knapp 22 Millionen Euro aufgewendet.

An der Summe des Fördervolumens aus Heizungs- und Lüftungspaket hat das Lüftungspaket damit einen Anteil von 6 Prozent. Das Fördervolumen pro Kreditantrag ist mit knapp 70.000 Euro für das Lüftungspaket hoch. In der Regel erhalten größere Objekte mit mehreren Wohneinheiten die Förderung. Außerdem haben Bauherren in der Sanierung 370 Anträge als Kredit für Einzelmaßnahmen oder Zuschuss zur Förderung von Lüftungsanlagen gestellt. "Wir sind sicher, dass wir mit der Förderung der Maßnahmenpakete gute Anreize setzen, um die kontrollierte Gebäudelüftung stärker in den Fokus zu rücken", sagt Markus Schönborn, Abteilungsdirektor Produktmanagement Wohnen bei der KfW.

Bei den Unternehmen kommt das Nachfrageplus aber nicht wirklich an: "Das spezielle Förderprogramm für Lüftung der KfW wurde bisher sehr selten angefragt", so die Auskunft von Inventer. In Kundengesprächen falle auf, dass die Endverbraucher die Förderprogramme kaum kennen. Bei den Immobiienprofis ist das anders: "Wir sehen vermehrt Anfragen aus der Wohnungswirtschaft, für die Bauträger ist es wichtig, Mindestluftwechsel und zugleich hohen Wohnkomfort sicherzustellen", kommentiert Astrid Kahle von Blumartin. Auf der ISH werden in wenigen Wochen auch die Innovationen zu sehen sein, mit denen die Hersteller neue Kunden überzeugen wollen. Dazu gehören ein höherer Grad an Wärmerückgewinnung, schickes Design und die Reduzierung des Schalldruckpegels.

Inventer zeigt die zweite Generation des dezentralen Lüftungsgeräts iV-Smart. Neu ist ein Doppel-Luftleitwerk, das den integrierten Keramik-Wärmespeicher effektiver durchströmt. Dabei hat das Unternehmen Erkenntnisse aus dem Luft- und Raumfahrtbereich, speziell der Strömungslehre genutzt, um Luftströme gezielt zu zerlegen und auszurichten und alle Bereiche zu durchströmen. Die Wärmerückgewinnung beträgt durch die Optimierung jetzt bis zu 93 Prozent. Diese Verfahren sollen auch in den anderen Geräten des Unternehmens eingesetzt werden.

Zehnder hat ein dezentrales Lüftungsgerät mit intermittierender Betriebsweise neu im Programm. Der Zehnder ComfoSpot Twin40 ist strömungs- und akustikoptimiert. Ein Keramik-Wärmetauscher liefert bis zu 91 Prozent Wärmerückgewinnung.

An Design und Schalldruckpegel hat Blumartin bei seiner semizentralen Lüftungslösung FreeAir100 gearbeitet. Durch die Reduzierung des Schalldruckpegels mit einem optimierten Cover können auch größere Volumenströme abgedeckt werden. Das Produkt deckt Volumenströme von 8 bis 100 m³ ab. Der Schalldruckpegel beträgt bei 30 m³ ohne Premium-Cover 34 dB (A), mit dem Premium Cover 22 dB (A). Bei einem Volumenstrom von 100 m³ liegt  der Schalldruckpegel mit dem Premium Cover bei 39 dB (A).

Um möglichst wenig von der Lüftungsanlage zu sehen, hat Helios ein neues Laibungselement entwickelt, das die Außenfassaden-Blende verschwinden lässt. Das Element aus hochdämmendem EPP lenkt die Luft innerhalb des Wärmedämmverbundssystems um 90 Grad in die Fensterlaibung. Die Montage kann von rechts oder links, erfolgen. Das Element ist mit Säge oder Heißdraht beliebig kürzbar. Außer dem Gitter in der Fensterleiste ist kein Bauteil zu sehen.

Pluggit hat mit Pluggplan eine Lüftungslösung für Wohnungen mit bis zu 80 Quadratmetern im Geschosswohnungsbau entwickelt. Das Gerät hat einen Wärmebereitstellungsgrad von über 80 Prozent, der Stromverbrauch liegt nach Angaben des Herstellers bei deutlich unter 60 Watt bei maximaler Leistung. von Pia Grund-Ludwig

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