In einem Forschungsprojekt am Institut für Solarenergieforschung in Hameln (ISFH) sind Verglasungen entwickelt worden, in die der Sonnenschutz bereits integriert ist. Das funktioniert auch bei schaltbarem Glas, das E-Control auf der Fachmesse Bau in München Anfang 2009 gezeigt hat. Die Hamelner Forscher arbeiten aber mit einem anderen Prinzip.
Sie erreichen Sonnenschutz durch mikrostrukturierte Folien. Deren Lichtdurchlässigkeit hängt vom Einstrahlungswinkel der Sonne ab. Prototypen sind verfügbar und werden auf Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit im realen Betrieb getestet. Die mikrostrukturierten Folien werden im Scheibenzwischenraum der Verglasungen eingespannt. Die Systeme können entweder als transparente Wärmedämmelemente vor massiven Wänden oder als lichtdurchlässige Elemente eingesetzt werden. Sie sind für Neubauten und für eine Gebäudesanierung geeignet.
Nach der ersten abgeschlossenen Projektphase stehen großformatige Prototypen von zirka 85 auf 70 Zentimeter zur Verfügung, die bis zum Sommer 2009 sowohl im Labor als auch in realen Gebäuden auf Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit untersucht werden.
Die ersten experimentellen Ergebnisse bestätigen die Simulationsrechnungen: Der U-Wert entspricht mit 0,6 W/m²K dem einer Dreifachverglasung. Während der Energietransmissionsgrad für direkte Strahlung (g-Wert) bei geringem Einstrahlwinkel 0,6 beträgt, reduziert er sich bei hohen Einstrahlwinkeln im Sommer auf 0,1. bba