Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Heizstrategie

Welche Heizung darf ab 2024 ins Eigenheim?

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gibt Tipps für eine Heizstrategie. Foto: Andrey Popov/stock.adobe.com

Ab 2024 sollen neue Heizungen mit 65 Prozent erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder Fernwärme betrieben werden. Das sehen Planungen der Bundesregierung vor. Die Verbraucherzentrale erhält derzeit viele Anfragen verunsicherter Hausbesitzer*innen, die ihre Heizung vorher schnell noch austauschen wollen.

„Wenn kein akuter Handlungsbedarf besteht, sollte man die endgültige Fassung des Gebäudeenergiegesetzes abwarten“, so der Rat von Hans Weinreuter, Fachbereichsleiter Energie und Bauen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Je nach Alter der Heizung gibt es verschiedene Handlungsoptionen.“ Wichtig ist in jedem Fall, Fördermöglichkeiten und deren Voraussetzungen zu prüfen und vor einer übereilten Entscheidung eine oder mehrere Energieberatungsmöglichkeiten zu nutzen, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale oder freien Energieberater*innen, die einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen und bei den Förderanträgen unterstützten.

Die Verbraucherzentrale unterscheidet bei Einfamilienhäusern drei Konstellationen:

Die vorhandene Heizung ist jünger als 10 Jahre

In diesem Fall bleibt genügend Zeit, in Ruhe ein langfristig tragbares Gesamtkonzept für das Gebäude zu entwickeln und nicht nur die Heizung zu betrachten. Auch Faktoren wie Außenbauteile, Rahmenbedingungen für alternative Energieträger, finanzielle Möglichkeiten und Fördermittel etc. sollten einbezogen werden. Danach können Maßnahmen Schritt für Schritt geplant und umgesetzt werden.

Die Heizungsanlage ist älter als 10 Jahre

Bei dieser Konstellation kann es sinnvoll sein, sich zunächst der Heizungsanlage zu widmen. Ist ein Nah- oder Fernwärmeanschluss nicht möglich, gilt es zu prüfen, ob zur vorhandenen Heizung eine etwas kleiner dimensionierte und damit kostengünstigere Wärmepumpe eingebaut werden kann. Beide Anlagen fahren dann nach dem Hybridprinzip. Die Wärmepumpe liefert die Wärme während des größten Teils der Heizperiode. Nur an den kältesten Tagen im Winter wird die alte Verbrenner-Heizung zugschaltet, um den Spitzenlastbedarf zu decken. Gleichzeitig wird ein Konzept zur kurz- oder mittelfristigen Modernisierung der Gebäudehülle durch Dämmung und bessere Fenster erstellt. Sind diese dann mittelfristig umgesetzt, reicht die Wärmepumpe als alleinige Heizung aus und die alte Heizung kann stillgelegt werden.

Die Heizung ist ca. 20 Jahre alt oder älter

Dann ist der Handlungsbedarf absehbar. Hier sollten Hausbesitzer*innen die möglichen Heizungs-Alternativen wie Wärmepumpe, Nah- oder Fernwärmeanschluss oder Pelletheizung möglichst bald mit Hilfe eines Energieberaters oder einer Energieberaterin prüfen. Danach gilt es mehrere Angebote einzuholen und ein Heizungsfirma zu beauftragen, die Erfahrungen mit dem Einbau von Wärmepumpen hat.

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