Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Inspektion der Heizung kann Mängel aufdecken und Betriebskosten senken

Wartung und Check kombinieren spart Kosten

Heizungs-Check und Heizungswartung garantieren einen energieeffizienten und kostengünstigen Betrieb im Winter. © Zukunft Altbau

Alte und verdreckte Komponenten sowie eine nicht optimal eingestellte Heizungsregelung verursachen unnötig hohe Betriebskosten. Vor der diesjährigen Heizsaison sollten Eigentümer prüfen, ob ein Heizungs-Check sinnvoll ist. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin.

Eine grundlegende Inspektion empfiehlt sich etwa alle zehn Jahre, wenn es bauliche Veränderungen gibt oder sich die Nutzung der Wohnräume ändert. Sie kann bis zu zehn Prozent der Betriebskosten einsparen. Bei dem Check überprüfen Experten das gesamte Heizsystem bis hin zum Zusammenspiel mit der Gebäudehülle.

Bei kleineren Gebäuden dauert der Heizungs-Check etwa eine Stunde. Die so optimierte Heizung spart Geld und ist gut fürs Klima. Frank Hettler von Zukunft Altbau empfiehlt grundsätzlich jedem Hauseigentümer einen regelmäßigen Check: „Schwachstellen und versteckte Mängel können sich bei allen Heizungen einschleichen. Besonders ratsam ist der Heizungs-Check jedoch bei älteren Modellen.“ Diese sind anfälliger für Probleme. Sie sollten daher sogar in vielen Fällen schon vor ihrem zwanzigsten Betriebsjahr ausgetauscht werden, rät Zukunft Altbau.

Ob ein Heizungstausch ratsam ist zeigt eine Inspektion durch den Heizungsbauer, Schornsteinfeger oder Energieberater. Hauseigentümer sollten den Heizungs-Check am besten dann machen lassen, wenn die jährliche Heizungswartung ansteht, da sich viele der auszuführenden Tätigkeiten überschneiden. Bei einer Wartung beschränkt sich der Sachverständige auf die Heizungsanlage im Keller. Dazu wird der Heizkessel, der Brenner und in vielen Fällen auch die Heizungspumpe sowie die Regelung getestet. „Düsen, Filtereinsätze und andere Bestandteile einer Heizungsanlage verschleißen oftmals unbemerkt. Sie zu reinigen oder zu ersetzen, ist deshalb auch Teil einer Heizungswartung“, sagt Ulrich König vom Energieberatungszentrum Stuttgart (EBZ).

Pumpe auf Effizienz überprüfen

Die Heizungspumpe ist wichtig für die Effizienz der Anlage. Sie sorgt dafür, dass die Wärme vom Kessel in die Heizkörper gelangt. Ist sie veraltet oder ungeregelt, kann das teuer werden. Denn dann laufen die Pumpen 24 Stunden am Tag, auch wenn die Heizung gar keine Wärme produziert. Das kann zwischen 80 bis 160 Euro zusätzlichen Stromkosten pro Jahr verursachen. Günstiger sind moderne Hocheffizienzpumpen, die rund 90 Prozent weniger Strom verbrauchen.

Auch die Heizungsregelung ist ein wichtiger Punkt, der regelmäßig überprüft werden sollte, wenn es um die Energieeffizienz einer Heizung geht. Neben dem Heizungs-Check erfolgt das oft auch bei einer Heizungswartung. Die Regelung ist dafür zuständig, dass die Räume während ihrer Nutzungsdauer auf die gewünschte Temperatur beheizt werden. Sie richtig einzustellen ist wichtig, um möglichst energiesparend zu heizen. Die Nachtabsenkung per Regelung erhöht die Energieeffizienz erheblich. Dabei wird die Vorlauftemperatur etwa zwei Stunden vor dem Schlafengehen um bis zu 20 Grad abgesenkt und vor dem Aufwachen wieder erhöht. Im Winterurlaub kann das reduzierte Temperaturniveau auch für mehrere Tage eingestellt werden. In der warmen Jahreszeit ist es sinnvoll, die Heizung ganz abzuschalten und nur Wasser für die Nutzung in Bad und Küche zu erhitzen. Durch die optimierte Regelung lassen sich bis zu zehn Prozent des CO2-Austoßes, des Energieverbrauchs und der Betriebskosten einsparen.

Der Heizungs-Check wiederum untersucht das gesamte Heizungssystem innerhalb eines Hauses, berücksichtigt die Gegebenheiten einzelner Räume und prüft, ob die Hydraulik des Systems passt. „Ohne hydraulischen Abgleich werden von der Heizungspumpe weiter entfernt liegende Heizkörper nicht ausreichend mit Warmwasser durchströmt“, erklärt König. „Die Folge sind ungleichmäßig beheizte Räume – auch wenn die Thermostate gleich eingestellt sind.“ Neben Temperaturunterschieden sind auch Pfeifen oder Rauschen in den Ventilen ein Anzeichen für einen fehlenden Abgleich. Für diesen ermittelt der Sachverständige mit einer Heizlastberechnung, wie viel Heizwasser jeder einzelne Heizkörper braucht, wie hoch der Druck der Heizpumpe sein muss und welche Einstellung das Thermostatventil benötigt, damit die Wärme im Haus gleichmäßig verteilt wird. Ein hydraulischer Abgleich muss im Anschluss gesondert beauftragt werden. Dadurch können CO2-Austoß, Energieverbrauch und Betriebskosten ebenfalls um bis zu zehn Prozent gesenkt werden. Quelle: Zukunft Altbau / al

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