31,4 Prozent aller 2015 fertiggestellten Wohngebäude werden mit Wärmepumpen beheizt. Dies belegen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Die Wärmepumpe ist nach Gas-Brennwertgeräten das beliebteste Heizungssystem. Vor allem in Süd- und Mitteldeutschland setzen Bauherren auf umweltfreundliche Erd- und Umweltwärme.
Besonders stark ist die Wärmepumpe im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser, wo ihr Anteil sogar bei 33,4 Prozent liegt. Zum Jahreswechsel traten mit der EnEV 2016 neue Anforderungen für energieeffiziente Neubauten in Kraft, die mit Wärmepumpen besonders einfach und kostengünstig erfüllt werden können. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) rechnet daher damit, dass der Marktanteil von Wärmepumpen im Neubau weiter steigt.
Am höchsten ist der Wärmepumpen-Anteil mit 44,1 Prozent im Saarland, das sich damit die "Pole Position" erobert. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Sachsen und Baden-Württemberg. Thüringen, das noch im Vorjahr Spitzenreiter gewesen war, fällt deutlich zurück (Platz 6).
Am stärksten setzt man im Süden und in der Mitte Deutschlands auf Wärmepumpen. In Baden-Württemberg, Bayern und dem Saarland ist die Wärmepumpe bereits das am häufigsten eingesetzte Heizungssystem im Neubau. In den norddeutschen Ländern sowie in den Stadtstaaten hingegen fällt die Wahl der Bauherren deutlich seltener auf Erd- und Umweltwärme. BWP-Chef Karl-Heinz Stawiarski: "Es ist schade, dass in den norddeutschen Flächenländern die Wärmepumpe noch nicht bei den Bauherren angekommen ist. Dort müssen jedes Jahr tausende Windräder abgeregelt werden, weil der Strom keine Abnehmer findet. Mehr Wärmepumpen könnten dem Abhilfe schaffen."
24,3 Prozent aller Bauherren entscheiden sich für Luft-Wärmepumpen. Hier enthalten sind auch die Wasser/Wasser-Wärmepumpen, die nicht separat ausgewiesen werden, jedoch mengenmäßig kaum ins Gewicht fallen. Erdwärme-Anlagen werden in 7,1 Prozent aller Neubauten eingesetzt. Quelle: BWP / pgl