Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Erneuerbare sind in den Verbund integriert

Virtuelles Kraftwerk in München geht in Betrieb

Die Stadtwerke München haben ein virtuelles Kraftwerk aus Blockheizkraftwerken, Windkraftanlagen und Wasserkraftanlagen in Betrieb genommen.

Die Stadtwerke München (SWM) haben ein virtuelles Kraftwerk realisiert, bei dem mehrere kleinere dezentrale Stromerzeugungsanlagen gebündelt wie ein einziges Kraftwerk betrieben werden. Vorrangiges Ziel des Münchener Energieversorgers ist es, die Planungs- und Prognosesicherheit dezentraler Stromerzeugungsanlagen in seinem Versorgungsgebiet mit dem gemeinsam mit Siemens geschaffenen virtuellen Kraftwerk zu erhöhen.

In der ersten Ausbaustufe wurden Blockheizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von acht Megawatt (MW) sowie erneuerbare Stromerzeugungsanlagen von zwölf MW eingebunden. Kernkomponente des virtuellen Kraftwerksverbunds ist das dezentrale Energiemanagementsystem DEMS von Siemens. Es sorgt dafür, dass die Stadtwerke München ihre dezentralen Stromerzeugungsanlagen und Stromlasten nicht nur optimal einsetzen und betreiben können, sondern auch aufgrund der besseren Vermarktungsmöglichkeiten eine zusätzliche Wertschöpfung erzielen.

Das virtuelle Kraftwerk der SWM, bei dem sechs Blockheizkraftwerksmodule, fünf Wasserkraftanlagen und eine Windkraftanlage im Münchener Stadtgebiet zu einem virtuellen Verbund zusammengeschaltet wurden, lässt sich effizienter und damit wirtschaftlicher betreiben als die dezentralen Anlagen separat.  "Den Anforderungen aus der energiewirtschaftlichen Praxis im Betrieb und in der Vermarktung hält das virtuelle Kraftwerk stand. Es ermöglicht den SWM eine zusätzliche Wertschöpfung, da es weitere Stromvermarktungsalternativen eröffnet, zum Beispiel an der Leipziger Strombörse EEX oder am Markt für Regelenergie", sagte Stephan Schwarz, SWM Geschäftsführer Versorgung und Technik.

Das dezentrale Energiemanagementsystem von Siemens vernetzt und bündelt auf Basis ausgefeilter Informations- und Kommunikationstechnik die einzelnen dezentralen Stromerzeuger, um sie zentral als ein virtuelles Kraftwerk steuern zu können. Dabei verarbeitet das System alle wichtigen Informationen wie Wetterprognosen, aktuelle Strompreise und den Energiebedarf. Auf Basis dieser Daten wird ein Einsatzplan für alle eingebundenen Anlagen erstellt und überwacht.

Die Prognose der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen basiert auf den Wettervorhersagen und den Charakteristika der Anlagen. Damit minimiert der berechnete Einsatzplan die Stromerzeugungs- und Betriebskosten der Anlagen des virtuellen Kraftwerksverbunds. Dabei berücksichtigt das System nicht nur ökonomische Aspekte, sondern auch ökologische. Im Rahmen einer Echtzeitoptimierung werden auf Basis des Einsatzplans Planungsabweichungen, die während der Betriebsführung auftreten, auf Erzeuger, Speicher und beeinflussbare Lasten umverteilt, so dass der Planwert eingehalten werden kann.

Quelle: Siemens / pgl

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