Auch bei einem anderen großen Heizungsbauer herrscht eher Skepsis in Sachen Brennstoffzellen. Uwe Glock, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Bosch Thermotechnik hat zwar keinen Ausstieg angekündigt, zeigte sich aber auch nicht wirklich optimistisch: "Die Kosten für Brennstoffzellen-Heizungen sind hoch aufgrund des technischen Konzepts. Da werden sich die Stückzahlen nicht dramatisch nach oben bewegen. Es ist aber ein Nischenmarkt, den wir weiter bedienen."
Vaillants früherer Brennstoffzellenpartner Sunfire ist wenig begeistert vom Aus. Die Entscheidung, aus Entwicklung und Vertrieb von Mikro-KWK-Anlagen auf Basis von Brennstoffzellen auszusteigen, sei nicht nachvollziehbar: "Kleinkraftwerke werden unbedingt gebraucht, um die Wärmewende zu schaffen", argumentiert Sunfire-CEO Carl Berninghausen. "Den gesamten Wärmemarkt durch Wärmepumpen zu elektrifizieren führt in die energiepolitische Sackgasse, da erneuerbarer Strom speziell im Winter nur selten zur Verfügung steht. Erneuerbares Gas kann dagegen das gesamte Jahr Versorgungssicherheit gewährleisten", ergänzt er und kritisiert auch die aktuelle Studie der Agora Energiewende als zu Wärmepumpen-lastig. Dezentrale Mikro-KWK-Technologien spielten in der Studie hingegen keine Rolle, obwohl sie den Zusatzbedarf an Strom in sonnenarmen Zeiten mit einem geringeren CO2-Ausstoß decken könnten.
Beim KWK-Spezialisten Senertec läuft das Geschäft mit Brennstoffzellen-Heizungen gerade an, zirka 50 Anlagen seien bislang in Betrieb, sagt Michael Mark von Senertec gegenüber EnBauSa.de. Damit sei man ganz zufrieden, es sei schließlich noch ein neues Feld. Der Dachs Innogen hat eine Leistung von bis zu 700 Watt elektrisch und 950 Watt thermisch. Elcore geht beim Thema Brennstoffzellen-KWK in die Offensive und hat zur ISH eine Kooperation mit E.ON angekündigt. von Pia Grund-Ludwig und Silke Thole