Die thermische Nutzung der oberflächennahen Schichten des Erdreichs kann auf verschiedene Arten erfolgen. Besonders populär sind derzeit Luft-Erdwärmeübertrager, Sole-Erdwärmeübertrager und Erdsonden. Der Protokollband zur 43. Sitzung des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser betrachtet diese Systeme im Kontext des Passivhauses.
Erdwärmeübertrager werden im Passivhaus vorwiegend für den Frostschutz der Lüftungswärmerückgewinnung eingesetzt; ihr Einfluss auf den Energiebedarf des Gebäudes ist relativ gering. Im vorliegenden Protokollband wird untersucht, welche Verbesserungsmöglichkeiten durch optimierte Verlegung oder Betriebsweise von Luft-Erdwärmeübertragern bestehen.
Für die immer populärer werdenden Sole-Erdwärmeübertrager, bei denen die Anbindung ans Erdreich indirekt über eine Soleleitung erfolgt, ist nun ein rechnerisches Auslegungsverfahren (PHErde) verfügbar.
Messergebnisse und Simulationsrechnungen zeigen die Möglichkeiten und Grenzen dieser Technologie auf. Worauf man achten muss, um mit diesen Systemen hohe Arbeitszahlen zu erreichen, wird ebenfalls dargestellt.
Erdsonden mit einer Bohrtiefe von zirka 100 Metern werden eingesetzt, um das Erdreich als saisonalen Speicher zu nutzen. Besonders interessant ist diese Technologie in Verbindung mit Betonkerntemperierung in Passivhaus-Bürogebäuden. Über dieses System kann das Gebäude sowohl geheizt als auch gekühlt werden.
Der Protokollband beschreibt ein einfaches Vorplanungs-Tool und behandelt auch hierfür Optimierungsmöglichkeiten im Betrieb, etwa durch gleichmäßigen Energieentzug oder saisonales Speichermanagement.
An Praxiserfahrungen und Messdaten aus der oberflächennahen Geothermie, in Einfamilienhäusern und großen Nichtwohngebäuden, werden die entscheidenden Parameter für eine erfolgreiche Planung und Anwendung deutlich. Quelle: Passivhaus Institut / pgl