Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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"Rentabilität neuer Projekte ist gefährdet"

Studie der Grünen warnt vor Risiken beim Ölpreis

Vor einem mittelfristigen Preisrisiko für Heizöl warnt eine Studie, die die Grünen in Auftrag gegeben haben.

Der Ölpreis ist seit Monaten im Sinkflug und hat im ersten Quartal 2015 mit 55 Dollar pro Barrel das Niveau von vor zehn Jahren erreicht. Das führt bei Besitzern von Ölheizungen dazu, dass sie ihre Anlagen in Betrieb lassen und vor allem ein Umstieg auf Erneuerbare kaum in Frage kommt. Das dürfte noch eine Weile anhalten, denn wenn die Tanks jetzt mit billigem Öl gefüllt werden reicht der Vorrat sicher eine Weile. Ein Wechsel des Energieträgers wird erst dann in Erwägung gezogen, wenn der Tank wieder leer ist.

Eine <link fileadmin user_upload bauen_und_sanieren heizung oelheizung oelpreise-bericht-bukold.pdf _blank>Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen, die Steffen Bukold von Energycomment durchgeführt hat, warnt vor mittelfristigen Preisrisiken. Die Rentabilität neuer Projekte sei gefährdet, derzeit gebe es einen Verdrängungsmarkt.

Preisrisiken ergäben sich durch mehrere Faktoren. So sei durch die derzeit niedrigen Preise der Boom der amerikanischen Schieferölindustrie zum Stillstand gekommen, "ab dem Frühsommer werden die Produktionsmengen voraussichtlich sinken." Die globale Ölnachfrage steige, vor allem in den Industrieländern. Die Ölpreiskrise sei "hausgemacht", eine Verständigung zwischen Saudi-Arabien und den anderen Ölexporteuren könnte den Markt stabilisieren. Um die Kapazitäten zu decken, sei auch außerhalb der USA ein Ausbau der Förderkapazitäten notwendig, es gebe jedoch in wichtigen Förderländern wie Venezuela und Nigeria heftige Krisen, andere seien mit Embargos belegt. Die Niedrigpreisphase erzeuge um so größere Preisrisiken, je länger sie andauere. Die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Ölpreiskrise im kommenden Jahrzehnt steige erheblich.

Preisprognosen für fossile Energieträger sind jedoch mit hohen Risiken behaftet. Bereits vor zwei Jahren hatten die Grünen eine Studie zur Preisentwicklung vorgelegt, durchgeführt hatte sie ebenfalls Steffen Bukold von Energycomment. Bis zum Jahr 2020 drohe eine Preissteigerung um fast 50 Prozent. Bis 2030 sei sogar mit einer Verdoppelung des Heizölpreises zu rechnen. Den dezeitigen Preisknick hatte er ebensowenig kommen sehen wie andere. pgl

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