Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Rostocker Firma Exytron bekommt Auftrag aus Niedersachsen

Power-to-Gas-System soll Hotels heizen

Schematische Darstellung des Power-to-Gas-System von Exytron. © Exytron

In einem geschlossenen Kreislauf erzeugen Anlagen der Rostocker Firma Exytron aus Wasser zunächst Wasserstoff und dann unter Zugabe von Kohlendioxid Methan. Jetzt bekam das Unternehmen den Auftrag für die Planung einer nachhaltigen Energieversorgung von drei Hotelgebäuden in Niedersachsen.

SmartEnergyTechnology nennt Exytron sein Verfahren, das durch die vielen Teilschritte relativ erklärungsbedürftig ist: Zunächst wird Wasser in einem Elektrolyseur gespalten. Wenn dies allein mit regenerativ erzeugtem Strom geschieht, kann die gesamte folgende Kette eine CO2-freie Strom- und Wärmeerzeugung leisten.

Es folgt die Erzeugung von Methan aus Wasserstoff und Kohlendioxid mit Hilfe der Sabatier-Reaktion. Diese bereits seit längerem bekannte Reaktion hat Exytron durch einen neuen, an der Uni Rostock entwickelten Reaktor optimiert. Die bei der stark exothermen Reaktion von Wasserstoff und Kohlendioxid zu Methan entstehende Wärme wird abgeleitet und im System gespeichert.

Im nächsten Schritt wird das erzeugte Methan in einem Blockheizkraftwerk verbrannt – und zwar in reinem Sauerstoff. Dadurch ist das bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid besonders rein. Dieses wird dann an dem Punkt der Verfahrenskette zurückgeführt, wo das Methan erzeugt wird. Das Blockheizkraftwerk kann ein Haus oder Quartier gleichzeitig mit Strom und Wärme versorgen.

Über ein Nahwärmenetz sowie ein eigenes Stromnetz können auch die Hotelgebäude mit Energie beliefert werden, so der Plan. In weiteren Schritten soll in den kommenden Jahren das gesamte Areal über erneuerbare Energien versorgt und ein sauberes und nachhaltiges Natur- und Freizeitgebiet entstehen. Durch direkten Eigenverbrauch der selbst erzeugten Energie sowie Nutzung der entstehenden Wärme erreiche das System von Exytron einen Nutzungsgrad von bis zu 90 Prozent, teilt das Unternehmen mit.

In einem Pilotprojekt in Augsburg soll demnächst ein Mehrfamilienhaus mit der Technologie von Exytron geheizt werden. Dadurch ist gegenüber der jetzigen Heizung die Reduktion von CO2-Emissionen und Stickoxiden um mehr als 70 Prozent geplant, teilt der Bundesverband Energiespeicher mit. Mit der Exytron-Technologie werde gleichzeitig eine teure Komplettsanierung mit umfangreichen Dämmmaßnahmen vermieden. Die Vorgaben der Energieeinsparverordnung werden durch die innovative Energieversorgung auch so erreicht. Quelle: Exytron / BVES / sue

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