Kataster für Fotovoltaik und Solarthermie, die die Potenziale gebäudenah ausweisen gibt es zahlreich. Nun entstehen nach und nach auch Anwendungen, mit denen potenzielle Nutzer von Erdwärmepumpen vorab ermitteln können, ob eine bestimmte Gegend oder sogar ein Gebäude für die Nutzung von Erdwärme geeignet ist.
Einen Überblick über zahlreiche Anwendungen bietet das Geothermie-Portal, das vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg gepflegt wird. Informationen für alle Bundesländer finden sich dort in unterschiedlicher Aufbereitung, teilweise ist die Navigation einzelner Karten eher für Fachleute geeignet. Einen Überblick über die Angebote der Bundesländer bietet auch die Seite der Staatlichen geologischen Dienste.
Wichtig ist aber natürlich, dass die digitalen Daten nur zur groben Erstinformation genützt werden können. Sie ersetzen weder eine Prüfung der Rentabilität durch einen Fachmann noch die notwendigen geologischen Untersuchungen.
Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat eine geothermische Potenzialkarte für das Stadtgebiet veröffentlicht. Auf der Karte können Interessenten grundstücksgenau einen ersten Eindruck gewinnen, wie hoch die geothermischen Potenziale sind.
Dargestellt wird unter anderem die spezifische Wärmeleitfähigkeit. Sie ist eine der wichtigsten Größen für die Dimensionierung einer Erdsonde und zeigt an, wie schnell der vor Ort vorhandene Untergrund Wärme nachschiebt. Die Suche im Berliner Geothermie-Kataster ist auch für Laien einfach unter Eingabe von Straße und Hausnummer möglich. Die Informationen können als PDF gespeichert werden.
Bei den Flächenländern ist Nordrhein-Westfalen sehr bürgerfreundlich bei der Aufbereitung seiner geothermischen Potenziale. Das Land erlaubt einen Standortcheck Geothermie. Bei der grundstücksbezogenen Abfrage erhalten die Bürger Informationen über die Eignung des Bodens für horizontale Erdwärmekollektoren.
Bayern bietet eine digitale Karte zur Geothermie. Für die Nutzung von Erdwärme geeignete Regionen sind je nach Eignung eingefärbt. Die Angaben beziehen sich jedoch nur auf Regionen und sind nicht grundstücksscharf aufgetrennt. Hilfreich: Es werden die Ansprechpartner genannt, bei denen es weiterführende Informationen gibt.
Baden-Württemberg hat einen Potenzialatlas zur Nutzung Erneuerbarer Energien für das Frühjahr 2013 angekündigt. Er bezieht sich aber nur auf Strom. Ob in einer zweiten Ausbaustufe auch Erneuerbare Wärme integriert wird ist noch unklar. Informationen lassen sich aber aus einer Karte für Baden-Württemberg des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau ziehen.
Für Niedersachsen gibt es eine digital aufbereitete Karte des Landes, die teilweise die Eignung für geothermische Anwendungen erfasst. Für Brandenburg lassen sich die geothermischen Potenziale ebenfalls auf einer aufbereiteten Karte nachvollziehen. Für größere Städte liegt eine halbwegs grundstücksgenaue Information vor. Ähnlich genau sind die Informationen zu den geothermischen Potenzialen von Sachsen und Thüringen. von Pia Grund-Ludwig